Fahrradkorso gegen Schleichverkehr
Anwohner des Gebiets rund um den Majakowskiring fordern rasche Umsetzung von BVV-Beschluss

Unweit der Kirche zu den vier Evangelisten startete die Fahrraddemonstration in die Ossietzkystraße. | Foto: Bernd Wähner
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Vor einigen Tagen war für Autofahrer eine Stunde lang kein Durchkommen auf der Ossietzkystraße und dem Majakowskiring. Unter dem Motto „Voll-Rad statt Voll-Autos. Vollrad, tu was“ forderten etwas 200 Anwohner mit einem Fahrradkorso geeignete Maßnahmen gegen den Schleichverkehr durch ihr Wohngebiet.

Seit fünf Jahren befasst sich auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit dem Thema. Das Bezirksamt teilte im vergangenen Jahr sogar mit, dass das Straßen- und Grünflächenamt das Gebiet rund um den Majakowskiring untersuchen lassen werde und dann entsprechende Maßnahmen ergreife. Danach passierte allerdings nichts. Man habe kein Personal dafür, hieß es aus der Verwaltung. Inzwischen hat sich die Situation für die Anwohner weiter verschärft.

Vor allem während des Berufsverkehrs sind Anwohner der Stillen Straße, des Majakowskiringes, der Tschaikowskistraße und des Boris-Pasternak-Wegs genervt. Ohne Unterlass fahren zu diesen Tageszeiten Autos durch die engen Straßen. Der Grund: Zu dieser Zeit geht es auf der Grabbeallee oft nur noch im Schritttempo voran. Zahlreiche Autofahrer umfahren daher die Grabbeallee durch die Anwohnerstraßen am Schlosspark.

Um diesen Schleichverkehr zu unterbinden sollen laut BVV-Beschluss unter anderem die Ausweisung von Spiel- und Fahrradstraßen im Wohngebiet, Fahrbahnverengungen, die wechselseitige Anordnung von Aufstellflächen für Fahrzeuge, Gehwegvorstreckungen und andere Maßnahmen geprüft werden. Obwohl dieser Beschluss bereits vor einem halben Jahr gefasst wurde, tat sich bisher noch nichts, um die Situation zu verbessern, berichtet Anwohnerin Katrin Gruner.

Der Grund sei, dass zunächst Verkehrszählungen stattfinden müssen. Das erklärte Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage von Katrin Gruner in der Einwohnerfragestunde der BVV. Erst dann könne über geeignete Maßnahmen entschieden werden. Und bis die entsprechenden Daten erhoben werden können, wird noch einige Zeit ins Land gehen.

Die Anwohner wünschen sich indes eine raschere Umsetzung des BVV-Beschlusses. Es gibt „viele Radfahrer, aber keine Radinfrastruktur. Viele Autos, aber enge Straßen und Kreuzungen. Viele Kinder, aber keine sicheren Straßenüberquerungen“, meint Katrin Gruner. Nach Meinung der Anwohner wäre der Schleichverkehr mit relativ einfachen Mitteln zu unterbinden. Es könnten in diesem Gebiet Fahrradstraßen eingerichtet, die Bürgersteige an den Kreuzungen verbreitert und stationäre Blitzer installiert werden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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