Kaum Pendler
Gutachter raten von Parkraumbewirtschaftung im Florakiez ab
Im Florakiez bringt eine Parkraumbewirtschaftung keinen Nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Machbarkeitsstudie, die das Bezirksamt in Auftrag gab.
Bislang gilt im Bezirk die Parkraumbewirtschaftung nur in Prenzlauer Berg. Das hat zur Folge, dass viele Pendler sich neue Parkplätze im Norden des Bezirks suchten. Dort nahm inzwischen der Parkdruck zu. Dieses Gefühl hatten auch die Bewohner des Florakiezes. So mancher fand nach Feierabend keinen Stellplatz mehr im Kiez. Deshalb wandten sich Kiezbewohner an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Und diese beauftragte im November 2017 das Bezirksamt, dass es eine Machbarkeitsstudie zur Parkraumbewirtschaftung für das „großräumige Gebiet des Florakiezes bis zum Jahresende 2018“ durchführen solle.
Die Verkehrsexperten des Büros Spreeplan stellten fest, dass die hohe Einwohnerdichte im Florakiez einen hohen Bedarf an Parkplätzen mit sich bringt. Über den gesamten Zeitraum der Untersuchung war eine hohe bis sehr hohe Auslastung der Stellplätze zu verzeichnen. Die lag stets bei über 90, zu manchen Zeiten sogar bei 100 Prozent. Laut Leitfaden des Senats ist in solchen Fällen die Einführung von Parkraumbewirtschaftung sinnvoll. Allerdings sollte der Anteil ortsfremder Langzeitparker bei über 25 Prozent liegen. Das sei im Florakiez aber nicht der Fall, so die Fachleute. Dort konnten nur etwa fünf Prozent ortsfremde Langzeitparker nachgewiesen werden. Der größte Teil der Parkplätze wird von Anwohnern genutzt.
Deshalb kommt das Bezirksamt zu dem Schluss, dass „durch die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung das Problem der Parkplatzknappheit nicht gelöst werden kann“, so Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (für AfD). „Daher ist die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung nicht zu empfehlen.“ Stattdessen sollte überprüft werden, wie das Stellplatzangebot in diesem Gebiet erweitert oder optimiert werden kann.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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