Lärmschutz und Turmbahnhof: Vorort-Termin mit dem Konzernbevollmächtigten der Bahn
Karow. Die Deutsche Bahn AG (DB) plant im Pankower Nordosten einige größere Bauprojekte. Um sich ein Bild davon zu machen, verabredeten sich der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD) und der DB-Konzernbevollmächtigte Alexander Kaczmarek vor Ort zu einem Informationsaustausch.
Mit dabei waren Vertreter der Anwohnerinitiative "Berlin NordOst – Gesund leben an der Schiene" (BINO), Bezirks- und Landespolitiker sowie die Geschäftsführung der BBB Management GmbH Campus Buch. Eines der wichtigsten Themen bei diesem Treffen waren Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahngleise in Blankenburg, Karow und Buch. Um diesen Lärmschutz kämpft die BINO bereits seit einigen Jahren. Unterstützt wird sie dabei von Klaus Mindrup ebenso wie von der Bezirkspolitik.
Statt Schallschutz leisere Züge
Lärmschutzmaßnahmen, zu denen die DB gesetzlich verpflichtet sich, wirken sich bislang nur auf einen Teil der Anlieger aus. Aber vor allem zwischen den Streckenkilometern 12.1 bis 12.6 im Pankower Nordosten sind weitergehende Lärmschutzmaßnahmen nur möglich, wenn sich die Bahn zu freiwilligen Investitionen bereit erklärt – oder den Bahnverkehr einschränkt.
Letzteres lehnte Alexander Kaczmarek ab. Er betonte die Umwelt- und Sicherheitsvorteile beim Güterverkehr auf der Schiene gegenüber dem Güterverkehr auf der Straße. Ein Güterzug ersetze immerhin 50 Lkw. Statt auf aktiven Lärmschutz, zum Beispiel durch entsprechende Lärmschutzwände, setzt der DB-Manager auf technische Verbesserung bei Fahrzeugen und der Bahntrasse. So sei die lärmmindernde Umrüstung der Güterwagen in vollem Gange. Doch das brauche seine Zeit. Bis 2020 soll zunächst die Hälfte umgerüstet sein, so Alexander Kaczmarek.
Klaus Mindrup begrüßt, dass die Bahn für Lärmschutz „an der Quelle“ sorgen möchte. Das sei besser, als Lärmschutzwände aufzustellen. Deshalb will er bei den Verantwortlichen zu diesem Thema noch einmal „nachfassen“ und sich für eine rasche Umrüstung einsetzen.
Baubeginn 2020
Am geplanten Turmbahnhof Karower Kreuz, das zeigte die zweite Station, die Mindrup und Kaczmarek besuchten, scheint jetzt alles auf Umsetzung programmiert. Mit dem zweistöckigen Turmbahnhof sollen S- und Regionalbahnlinien aus unterschiedlichen Richtungen miteinander verbunden werden. Damit der Bahnhof gebaut werden kann, ist ein Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes nötig. Das entsprechende Planfeststellungsverfahren ist gerade in Gang gesetzt worden. An diesem Knoten rechnet die Bahn täglich mit mindestens 9000 umsteigenden Fahrgästen. Wenn der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, könnte 2020 Baubeginn sein.
Am S-Bahnhof Buch sprachen sich die Geschäftsführung der BBB Management GmbH Campus Buch sowie weitere Bucher Akteure erneut für einen Regionalbahnhof aus. Diese Idee gibt es bereits seit einigen Jahren. Alexander Kaczmarek weist darauf hin, dass hierzu eine politische Entscheidung nötig ist. Bestellt das Land Berlin solch einen Regionalbahnhof, könnte er Wirklichkeit werden.
Auf Wohlwollen stieß die Idee von lokalen Akteuren, ein Fahrradparkhaus mit Call-a-Bike-Stützpunkt auf der wohngebietszugewandten Seite am Güterbahnhof Buch zu errichten. Bei der Bahn gibt es die Bereitschaft, dieses Projekt mit der nötigen Flächenbereitstellung zu unterstützen, so der DB-Konzernbevollmächtigte. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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