Begegnungszone am Bahnhof
Mehrheit der Pankower Verordneten will einen Versuch am Garbátyplatz starten
Wird es in absehbarer Zeit eine Begegnungszone auf der Florastraße in Höhe Garbátyplatz geben?
Begegnungszone bedeutet, dass das Straßenland gleichberechtigt von Fußgängern, Radfahrern ÖPNV sowie Autoverkehr genutzt werden kann. Für letztere gibt es allerdings eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 Stundenkilometern. Als die Senatsverkehrsverwaltung 2011 geeignete Straßen für ein Pilotprojekt für Begegnungszonen in der Stadt suchte, bewarb sich auch Pankow mit der Florastraße zwischen U- und S-Bahnhof. Ausgewählt wurden für das Modellprojekt aber die Bergmannstraße in Kreuzberg und die Maaßenstraße in Schöneberg. Auch der Bereich um den Checkpoint Charlie gehörte zu den drei Auserwählten, wurde aber inzwischen ad acta gelegt. Über die beiden anderen Modellprojekte wird inzwischen viel gestritten.
Doch nun traut sich Pankow auf eigene Faust, das Projekt Begegnungszone am Garbátyplatz anzugehen. Auf Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Linken sowie mit Unterstützung der SPD-Fraktion beschloss die BVV, dass das Bezirksamt mittels Studie prüfen soll, ob in der Florastraße am Garbátyplatz eine Begegnungszone eingerichtet werden kann. Zu diesem Zweck soll sich das Bezirksamt Unterstützung von der Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz holen.
In Berlin hätten Begegnungszonen noch einen schlechten Ruf, räumt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Cordelia Koch, ein. In der Schweiz und in Österreich seien sie hingegen schon seit Längerem etablierte Instrumente, um Geschäfts- und Wohnstraßen attraktiver zu machen, ergänzt ihre Fraktionskollegin Almuth Tharan. Als Beispiel nennt sie die Mariahilferstraße in Wien, wo dieses Konzept bestens funktioniere. Aus Sicht der Grünen eigne sich der Garbátyplatz besonders. Denn der S-Bahnhof Pankow ist einer der belebtesten Umsteigeorte im Bezirk. Gleichwohl fehle es dem Platz an Aufenthaltsqualität, so Cordelia Koch.
CDU-Fraktionschef Johannes Kraft meint hingegen, dass eine dortige Begegnungszone nicht zielführend sei. Man müsse eine weitergefasste Lösung anstreben – mit diesem Bereich der Florastraße, der Berliner Straße und dem Übergang zum künftigen Pankower Tor. Das sieht die Mehrheit der Verordneten aber anders. Sie beschloss, dass zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt werden sollte, ehe weitere Entscheidungen fallen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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