Wie sieht die Schönhauser Allee der Zukunft aus?
Prenzlauer Berg. Der Senat denkt über eine Umgestaltung der Schönhauser Allee nach. Bei einem Stadtforum und in einem Workshop sammelten Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erste Ideen.
Vorschläge aus der Bezirkspolitik, wie man die Schönhauser Allee vor allem für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen könnte, gab es etliche in den vergangenen Jahren. Aber für diese Straße von gesamtstädtischer Bedeutung ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zuständig. Dort stießen die Bezirkspolitiker bislang mit ihren Vorstößen auf taube Ohren.
"Eine Revolution"
Doch nun gibt es eine Kehrtwende, die nach Einschätzung von Pankows Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) einer „kleinen Revolution“ gleicht. Die Senatsverwaltung lud Vertreter des Kopenhagener Architekturbüros Jan Gehl zu einem Stadtforum zur Schönhauser Allee unter dem Motto „Wem gehört der öffentliche Raum“ ein. Dem folgte ein zweitägiger Workshop zum Thema Gestaltung der Schönhauser Allee.
Gehl architects machten sich in den vergangenen Jahren weltweit einen Namen mit Großprojekten wie zum Beispiel der Umgestaltung des Time Square in New York. Zum Workshop zur Schönhauser Allee waren dann nicht nur Vertreter von Senat, Bezirk, Polizei, BVG und Bezirksverordnetenversammlung anwesend, sondern auch Akteure wie das Centermanagement der Schönhauser Allee Arcaden, die Sparkasse und die Wohnungsgenossenschaft Bremer Höhe.
Wem gehört die Allee?
„Die Hauptfrage 'Für wen ist die Schönhauser?' konnte schnell beantwortet werden“, sagt Kirchner. „80 Prozent der Nutzer sind Fußgänger, Radfahrern und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei den kurz-, mittel- und langfristig umzusetzenden Ideen die Rückeroberung des öffentlichen Raums für diese Nutzergruppen absoluten Vorrang hat.“ So wurde zum Beispiel der alte Vorschlag der Grünen aufgegriffen, auf der Schönhauser Allee künftig eine Autofahrspur weniger anzubieten. Der gesamte Autoverkehr könnte auf eine Seite des Viadukts verlagert werden. Die frei werdende Fläche stände dann Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung, meinen die Verkehrsexperten.
"Mutig, aber machbar"
Kirchner bezeichnet diesen Vorschlag aus dem Workshop zwar als mutig, hält ihn aber durchaus für machbar. „Was in der Metropole New York City funktioniert, sollte in der Weltstadt Berlin doch schon lange möglich sein“, meint er. Aber noch sind das alles erst einmal Ideen. Geld und konkrete Investitionspläne gibt es noch lange nicht. Dazu müssten noch politische Entscheidungen getroffen werden. Aber die Diskussion zu diesem Thema ist eröffnet. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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