Goldschmiedemeisterin mit Geschick
Seit 25 Jahren hat Josephine Wettin ihren Laden an der Breiten Straße

Die Schmuckgestalterin Josephine Wettin mit einigen von ihr entworfenen Ketten. | Foto: Bernd Wähner
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Sie hat einen Handwerksberuf, der nicht nur viel Geschick, sondern auch Kreativität voraussetzt: Josephine Wettin ist Goldschmiedemeisterin.

Dieser Tage kann sie gleich doppeltes Jubiläum feiern. Zum einen eröffnete sie vor 30 Jahren ihren ersten Laden in Pankow, und zwar an der Vesaliusstraße. Und seit 25 Jahren bietet sie im Pankower Zentrum an der Breiten Straße 5 ihre Dienstleistungen an. Das ist in erster Linie nur möglich, weil ihr die Kunden in all den Jahren vertraut haben. Sie wussten, dass Josephine Wettin einen Weg findet, um auch ausgefallene Wüsche erfüllen zu können.

„Als ich in meiner Jugend über meine berufliche Zukunft nachdachte, war der Wunsch, Goldschmiedin zu werden der beständigste“, erinnert sie sich. Deshalb erlernte die gebürtige Berlinerin diesen Beruf dann auch. Später studierte die Schmuckgestalterin an der Fachhochschule Heiligendamm und schloss als Diplomdesignerin ab. Schließlich folgte die Ausbildung zur Goldschmiedemeisterin.

Von Anfang an war Josephine Wittins Ziel, in ihrer Werkstatt Schmuckstücke zu entwickeln, die sich vom Alltäglichen abheben und somit die Besonderheit ihrer Trägerin oder ihres Trägers unterstreichen. „Etwas, das mir an meinem Beruf gefällt ist, dass ich mit einer großen Vielfalt an Materialien arbeiten kann“, sagt sie. Und dann zeigt sie Bilder von einigen ihrer ausgefallenen Arbeiten.

Schlangenhaut im Ring

Sie hat bereits Muscheln in Ohrringen, eine Schlangenhaut in einem Ring, Edelholz in Manschettenknöpfen oder auch ausgefallene Zähne zu Kettenanhängern verarbeitet. „Manche Leute bringen sich auch aus dem Urlaub Opale oder Tahiti-Perlen mit. Sie möchten dann, dass sie Teil eines Schmuckstücks werden“, berichtet die Handwerksmeisterin. „Viele haben erst einmal nur sehr vage Vorstellungen. Dann setze ich mich mit den Kunden zusammen, berate sie und fertige eine Zeichnung an.“

Wenn die Goldschmiedemeisterin begeistert von ihrer Arbeit erzählt, wird klar: Ihr Beruf macht ihr viel Spaß. Wenn dann der Blick auf ihren Arbeitsbereich und auf den Maschinenpark fällt, wird auch dem Laien bewusst: Goldschmiedin ist nicht nur ein kreativer, sondern auch ein echter Handwerksberuf. „Beim Arbeiten bekomme ich auch mal richtig schwarze Finger. Ich bin eben eine Schmiedin“, sagt Josephine Wettin und lächelt. „Meine Hämmer und Zangen sind zwar nicht so mächtig, aber ich benötige sie so wie alle anderen Schmiede.“ Das Besondere bei ihr ist, dass sie zusätzlich einen Ringstock und ein Ringmaß hat. Aber auch eine Blech- und Drahtwalze, eine Ziehbank und Zieheisen, Kugelpunzen und Kugelanken gehören zu ihren Werkzeugen.

Nicht nur Neuanfertigungen übernimmt die Schmuckgestalterin. Sie arbeitet auch geerbten Schmuck so auf, dass er wieder in altem Glanz erstrahlt oder mitunter auch eine neue Funktion erhält. Da werden aus Omas Ring zum Beispiel dann ein paar Ohrringe für die Enkelin. „Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, und es wird nie langweilig“, sagt die Goldschmiedemeisterin. Sie gesteht auch, dass ihr die Trauringberatung besonderen Spaß macht.

Seit 25 Jahren fühlt sich Josephine Wettin mit ihrem Laden im Pankower Zentrum sehr wohl. „Das Schöne ist, dass man hier nicht so anonym ist. Man kennt sich, man grüßt sich und winkt auch mal in den Laden, wenn man vorbeikommt“, sagt sie. Gern hätte die Goldschmiedemeisterin mit ihren Kunden natürlich ihr Jubiläum gefeiert. Leider ist das wegen der Corona-Beschränkungen derzeit nicht möglich.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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