Nachverdichtung ja, aber verträglich
Bezirksamt und Stadt und Land unterzeichnen Letter of Intent
Das Bezirksamt und die städtische Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land haben im September einen Letter of Intent (LOI) für eine „wohngebietsverträgliche Nachverdichtung“ unterzeichnet. Konkret geht es um das Wohngebiet an der Orionstraße nahe dem Plänterwald.
Wie die Berliner Woche berichtete, möchte Stadt und Land dort sechs Gebäude mit 95 Wohnungen, davon 47 gefördert, errichten. Zwei der geplanten Gebäude sollten als Querriegel im nördlichen Innenhof zwischen den Bestandsgebäuden Am Plänterwald 18-24 und Orionstraße 9-15 entstehen. Dieser Innenhof an der Orionstraße weist jedoch als private Grünfläche einen alten und vitalen Baumbestand und damit eine hohe Aufenthaltsqualität auf. Deshalb soll dieser nun doch erhalten bleiben.
Stattdessen wurde mittlerweile eine Alternativfläche für die neuen Wohnhäuser identifiziert. Es handelt sich dabei nach Angaben des Bezirksamts um ein Grundstück in unmittelbarer Nähe zwischen der Orion- und der parallel verlaufenden Galileistraße. Dort befindet sich eine Liegenschaft des Landes Berlin, die als Wiesenfläche bewirtschaftet wird und als öffentliche Grünanlage gewidmet ist. „Im Detail geht es nunmehr darum, die Grünfläche im nördlichen Innenhof der Stadt und Land Wohnbauten GmbH in den heutigen Grünstrukturen zu sichern und stattdessen Teile dieser öffentlichen Grünanlage zu bebauen“, so das Bezirksamt. Gemeinsam mit Stadt und Land werde eine Entwidmung einer noch zu bestimmenden Teilfläche dieser Grünfläche und der Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages zugunsten der Wohnungsbaugesellschaft angestrebt.
Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) sieht darin „einen tragbaren Kompromiss zwischen dem Ziel der weiteren Beförderung des notwendigen Wohnungsbaus und dem Schutz und Erhaltung einer qualitativ hochwertigen Grünanlage“ erreicht. Für die erst vor wenigen Monaten gegründete Bürgerinitiative Plänterwald, die gegen das Bauvorhaben protestiert hatte, ist es zumindest ein Teilerfolg.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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