Der „Stralauer Fischer“ ist zurück
Seit Ende Juni steht die über 100 Jahre alte Plastik wieder auf dem Sockel
Der „Stralauer Fischer“, die 1916 vom bekannten Bildhauer Reinhold Felderhoff geschaffene Brunnenplastik, ist zurück an ihrem alten Platz. Am 28. Juni hob ein Kran die Skulptur wieder auf den Sockel am Treptower Rathaus.
Gut ein halbes Jahr lang war die zwei Meter hohe Marmorskulptur quasi zur Kur. In der Potsdamer Werkstatt der BMP Restaurierung und Konservierung GmbH ist das wertvolle Kunstwerk vom Schmutz der letzten Jahrzehnte gereinigt, ausgebessert und konserviert worden. Da die Plastik in der kleinen Parkanlage neben dem Treptower Rathaus unter Bäumen steht, hatten sich auch Algen und Moos festgesetzt. „Marmor ist empfindlich und darf nicht mit Säuren in Kontakt kommen. Deshalb haben wir komplett auf Chemie verzichtet und nur mit Wasserdampf und feinen Bürsten gearbeitet“, erklärt Restauratorin Gunilla Mihan.
Vor Ort ist der „Stralauer Fischer“ am 28. Juni kurz nach Mittag nach einer Tour durch Berlin am Treptower Rathaus eingetroffen. Restaurator Eckhart Böhm nimmt ein paar Bleitäfelchen und verteilt sie auf dem Sockel. „Das Gewicht der Plastik presst sich in das Blei und sorgt für festen Stand“, erklärt der Fachmann. Dann greift der Spediteur zur Fernbedienung vom Ladekran und hebt die rund drei Tonnen schwere Plastik an. An Gurten schwebt sie vom Lkw auf den vorbereiteten Sockel. Das letzte Stück ist Millimeterarbeit, dann steht der „Stralauer Fischer“ wieder an seinem Platz.
Derzeit steht die Plastik noch auf einer Baustelle und kann nur vom Bauzaun aus bewundert werden. Der Fischerbrunnen bekommt eine neue Brunnenstube. Außerdem wird der kleine Park am Treptower Rathaus neu gestaltet, die Wege werden gepflastert und die Bepflanzung ergänzt. Rund 810 000 Euro lässt sich das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt die Sanierung von Plastik und Parkanlage kosten. Bis Mitte August soll alles fertig sein und der Brunnen wieder sprudeln.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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