„Ein Ort der Überraschungen“
Rahmenplan zur Zukunft des Spreeparks vorgestellt

Das Riesenrad soll bald aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden und wieder Besucher aufnehmen. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Das Riesenrad soll bald aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden und wieder Besucher aufnehmen.
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Seit 2016 entwickeln die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie die Grün Berlin GmbH unter Einbeziehung der Bürger Ideen für die Neueröffnung des Spreeparks. Ende Mai wurde nach Auswertung der vielen Dialogveranstaltungen in den vergangenen Monaten der neue Rahmenplan der Öffentlichkeit präsentiert.

„Der Spreepark lag lange im Verborgenen und soll wieder für alle da sein. Er wird gleichberechtigt als Natur- und Kulturpark verwirklicht und soll ein Ort der Überraschungen werden“, erklärte Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) bei einem Rundgang über das verwilderte Areal. Eine Nachricht dürfte viele Berliner ganz besonders erfreuen. Das Riesenrad soll tatsächlich wieder in Betrieb genommen werden, wie das Planungsteam nochmals bestätigte. Eine Bestandsermittlung hat ergeben, dass die Grundkonstruktion noch immer in gutem Zustand ist. Die Antriebs- und Steuerungstechnik muss jedoch komplett erneuert und sämtliche 40 Gondeln müssen ausgetauscht oder restauriert werden. Eine Kosteneinschätzung dafür liegt laut Projektleiter Christian Pfeuffer von Grün Berlin noch nicht vor. Bis 2019 soll darüber Klarheit herrschen. Diskutiert wird außerdem, in welcher Geschwindigkeit sich das Riesenrad drehen soll. Möglich wäre ein Tempo, bei dem die Besucher jederzeit zu- und aussteigen können, ohne dass dafür der gesamte Apparat gestoppt werden müsste.

Alle anderen ehemaligen Fahrgeschäfte bleiben dagegen nur noch als Dekorationsobjekte erhalten. Die Achterbahn „Spreeblitz“ und die Wildwasserbahn sollen mit Stegen versehen werden, auf denen sich die Besucher in teils luftiger Höhe durch die Natur im Spreepark bewegen können. Das Tassenkarussell soll als Sitzgelegenheit dienen, da sich direkt daneben die Eröffnung eines Kiosks mit Ausschank anbietet. Das Eierhäuschen mit Gastronomie und einem Biergarten sowie Unterkünften für Künstler soll laut Planung 2021 fertig sein. Die Eintrittspreise für den Spreepark stehen derweil noch nicht fest, sollen jedoch „familienverträglich“ sein.

„Wir wollen hier Vergangenes, Gegenwart und Zukunft verbinden“, so Senatorin Günther. Von einem Teil der Vergangenheit wurde der Spreepark Anfang des Jahres befreit. Der seit Jahrzehnten durch den Giftstoff Arsen verseuchte Boden in der Nähe der Dinosaurierfiguren wurde komplett entfernt und dafür 1700 Kubikmeter Erde ausgetauscht.

Wichtig ist aktuell die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts. Rund 100 Parkplätze sind angedacht, vornehmlich für mobilitätseingeschränkte Gäste. „Das Auto soll die Ausnahme bleiben“, verspricht Regine Günther aber. Eine direkte Busanbindung ist verkehrstechnisch schwierig umzusetzen. Dennoch prüft das Planungsteam derzeit eine Variante unter Einbeziehung der Bulgarischen Straße. Die Lücke zwischen den umliegenden S-Bahnhöfen und dem Spreepark soll durch ein Leihradsystem geschlossen werden. Auf dem Spreepark-Gelände selbst wird das Radfahren jedoch nicht möglich sein. Stattdessen ist dort die Inbetriebnahme der alten Parkbahn geplant. Außerdem sollen Gäste künftig vom S-Bahnhof Treptower Park kommend mit der Fähre am neuen Schiffsanleger neben dem Eierhäuschen zum Spreepark gebracht werden. Nebenbei wird auch der mögliche Einsatz selbstfahrender Elektrobusse geprüft.

Als Budget stehen 24 Millionen Euro aus dem SIWANA-Programm des Senats zur Verfügung. Weitere finanzielle Mittel werden noch beantragt. Christian Pfeuffer rechnet damit, dass die Fertigstellung des Spreeparks letztlich rund 48 Millionen Euro kosten wird. Der Bebauungsplan wird nach Schätzung von Grün Berlin 2020 festgesetzt sein. Erst dann dürfen die genannten Veränderungen auch angepackt werden. Bis dahin werden im Spreepark verschiedene Führungen angeboten.

Alle Informationen zum Nachlesen und Download unter http://asurl.de/13w2.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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