Wie schweben über dem Wasser
Riesenrad im Spreepark soll zu Ostern 2025 eröffnet werden
Das im Januar 2021 abgebaute Riesenrad im Spreepark wird zurückkehren und voraussichtlich zu Ostern 2025 erste Fahrgäste aufnehmen. Diese werden dann in neuen Gondeln Platz nehmen und sollen dabei das Gefühl haben, über dem Wasser zu schweben. Direkt neben dem Stahlkoloss wird ein neues kreisrundes Wasserbecken entstehen, das der Regenwasserspeicherung dient.
„Das alte Riesenrad kommt zurück – und passt in seiner erneuerten Form hervorragend zur Grundidee eines nachhaltigen, bürgernahen Kunst- und Kulturparks mitten in der Natur“, sagt Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz. Bei der gemeinsamen Vorstellung der Pläne mit Christoph Schmidt, dem Geschäftsführer der landeseigenen Grün Berlin GmbH, outete sie sich als „großer Fan von Riesenrädern“. Das zukünftige Riesenrad biete bei einer Runde hoch über dem Plänterwald wieder neue Kindheitserlebnisse, romantische Momente und ganz allgemein Spaß, betonte sie.
Vorgesehen ist, große Teile der alten Stahlkonstruktion, insgesamt 90 Tonnen, sorgfältig aufzuarbeiten und wiederzuverwenden. Neu ist dagegen das diagonal abgehängte Tragwerk, mit dem das 45 Meter hohe Wahrzeichen des Spreeparks zukünftig direkt über dem Wasserspiegel eines 3000 Quadratmeter großen Beckens schweben wird. Die bisherigen Gondeln müssen ersetzt werden, weil sie sich aufgrund ihres schlechten Zustands nicht mehr sanieren lassen. Geplant sind deshalb neue Gondeln in einer runden Form, die sich an der Optik des ersten Riesenrads im Spreepark orientieren, das dort von 1969 bis 1989 stand. Vier Personen sollen in einer Gondel mitfahren dürfen, bei insgesamt 40 Gondeln also 160 Menschen pro Fahrt. Der Betrieb ist ganzjährig geplant, das Riesenrad selbst wird barrierefrei zugänglich sein. Geplant ist ein separater und laut Grün Berlin geringer Eintritt.
Lebensräume für Pflanzen und Tiere
Das Wasserbecken, dem die Gäste während der Fahrt an einer Stelle auf einen Meter nahekommen, wird als Rückhalteraum für die Regenwasserspeicherung, zur Bewässerung der Grünanlagen und zur Kühlung des Mikroklimas am Ort dienen. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, den ehemals reinen Rummelplatz zu einem modernen, umweltverträglichen Kunst- und Kulturpark umzuwandeln. Durch den Neubau des Beckens inklusive Terrasse, Stufenanlage und begehbarer Flachwasserzone soll direkt am Riesenrad ein attraktiver Aufenthalts- und Erlebnisbereich entstehen. „Während die Ufer des alten Wasserbeckens ausschließlich durch harte Steilwände verbaut und somit nicht als Lebensraum nutzbar waren, bieten die künftig entsiegelten Flächen der einstigen Großen Kanalfahrt und die teils flachen Uferzonen des künftigen Wasserbeckens neue hochwertige Lebensräume für verschiedenste Pflanzen und Tiere“, informierte Grün Berlin.
Die Fertigstellung des neu gestalteten Riesenrads und des Wasserbeckens ist für Ende 2024 vorgesehen. Ende dieses Jahres startet dafür das europaweite Vergabeverfahren. Die Kosten für die Sanierung und Neugestaltung liegen voraussichtlich bei 6,4 Millionen Euro. Davon stammen 2,88 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sowie 3,52 Millionen Euro vom Land Berlin.
Das erste Riesenrad im damaligen Kulturpark Plänterwald wurde 1969 zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR eröffnet. 20 Jahre später wurde es anlässlich des 20-jährigen Kulturpark-Bestehens ausgetauscht und vergrößert – 45 statt zuvor 40 Meter hoch, 40 statt zuvor 36 Gondeln. Das zum damaligen Zeitpunkt größte Riesenrad in ganz Europa wurde bis zur Schließung des Spreeparks im Jahr 2002 betrieben. Danach wurde es bis zur Demontage im vergangenen Jahr nicht mehr angerührt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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