Beste Anlage des Jahres gekürt

Manfred Patzwahl mit Urkunde und Pokal. | Foto: Ralf Drescher
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Plänterwald. Knapp drei Hektar, 80 Parzellen und ein Vereinsheim, das ist die zweite Heimat von rund 200 Kleingärtnern. Jetzt wurde die Gartenanlage "Grüne Weide" vom Bezirksverband der Gartenfreunde Treptow als beste Anlage des Jahres ausgezeichnet.

Stolz zeigt Vorsitzender Manfred Patzwahl (72) Urkunde und Pokal, die er am Tag des Ehrenamts Mitte Oktober aus der Hand von Bürgermeister Oliver Igel (SPD) bekommen hat. Ende August hat eine mehrköpfige Jury des Bezirksverbands die Anlage in Augenschein genommen. Die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit, informative Schaukästen und die Gestaltung der Festwiese waren nur einige der Auswahlkriterien. "Dafür haben wir 52 von 60 möglichen Punkten bekommen", freut sich Vorsitzender Patzwahl.Er selbst ist seit 1954 auf der "Grünen Weide. Damals hatten seine Eltern die Parzelle gepachtet. "Wenige Jahre nach dem Krieg waren Äpfel, Erdbeeren und Kartoffeln gefragte Gartenprodukte", erinnert er sich.

Die richtige Mischung aus Erholungsnutzung, Schmuckgarten und Anbau von Obst und Gemüse gehört noch heute zu einer ordentlichen, dem Bundeskleingartengesetz entsprechenden Anlage. Oft ist Überzeugungsarbeit nötig. "So musste ich einigen Gartenfreunde erst klar machen, dass die Hecken besser auf 1,25 Meter heruntergeschnitten werden. Dann können Spaziergänger unsere Gärten bestaunen, auch dafür gab es beim Wettbewerb Pluspunkte", erzählt Manfred Patzwahl. Die Anlage an der Kiefholzstraße 137 gibt es seit 1906. Die Kleingärtner haben Höhen und Tiefen erlebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Anlage als zusätzlicher Lebensmittellieferant. Nach dem Mauerbau stand die "Grüne Weide" plötzlich direkt an der Mauer, die Treptow von Neukölln trennte. Passierscheinpflicht und angeschlossene Leitern - damit niemand über die Mauer klettert - waren die Folgen.

Seit dem Ende der DDR sind die Kleingärtner auch international geworden. Inzwischen gibt es türkische, polnische, österreichische und sogar litauische Kleingärtner. Neben Urkunde und Pokal, die jetzt das Vereinsheim schmücken, gab es für den Sieg im Gartenwettbewerb 500 Euro Prämie. Die sollen als Zuschuss für die Dachsanierung des Vereinsheims verwendet werden. Ganz so schnell werden die Gärtner der "Grünen Weide" keinen Preis mehr bekommen. Laut Ausschreibung dürfen sie sich erst wieder 2015 bewerben. "Damit auch andere Kleingärtner die Chance haben", berichtet Manfred Patzwahl. Dann kümmert er sich wieder um seine Winteräpfel der Sorte "Ontario". Die sollen nach dem Pflücken noch ein paar Monate liegen bleiben, dann schmecken sie besonders lecker.

Wissenswertes zur Anlage unter www.grueneweide.de. Dort erfährt man auch, wie man sich um einen Kleingarten bewerben kann. Beim Bezirksverband gibt es allerdings eine Warteliste.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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