Lona Rietschel wurde mit dem PENG! ausgezeichnet
Fast das ganze Leben der Berlinerin, die in Reppen in der Neumark (heute Polen) geboren wurde, ist mit dem Mosaik verbunden. Nach einer Ausbildung als Modezeichnerin lernte sie Trickfilmzeichner. "Damals gab es die Filme von Walt Disney, die habe ich fast alle in Westberlin im Kino gesehen, was vor dem Bau der Mauer ja kein Problem war", erinnert sich Lona Rietschel.Durch Zufall wurde beim Mosaik, dem einzigen Comicmagazin in der DDR, eine Stelle frei. Im Mai 1960 fing sie dort an, und hat unter der Leitung des legendären Johannes Hegenbarth (Hannes Hegen) mit an den Abenteuern der Digedags gezeichnet. Im Jahr 1975 war damit Schluss, nach Streit mit dem Verlag Junge Welt, in dem das Mosaik erschien, stellte Hegenbarth die Arbeit ein. "Der Verlag wollte auf den gut laufenden Comic jedoch nicht verzichten. Deshalb bekamen wir den Auftrag, neue Figuren für das Mosaik zu entwickeln", erzählt Lona Rietschel. Für die Abrafaxe hat Autor Lothar Dräger dann Charaktere entwickelt, die auf dem Zeichentisch von Lona Rietschel zu den noch immer beliebten Comicfiguren wurden.
Das Mosaik und ihre Abrafaxe haben die Wende überlegt. Bis 1999 war Rietschel noch als Zeichnerin im Tagesgeschäft dabei. Allerdings hat sie ihre Abrafaxe bis heute nicht losgelassen. Die Titelblätter für die Sammelbände, mit denen der Verlag seit Jahren um weitere Kundschaft wirbt, werden nach wie vor von ihr in der kleinen Wohnung am Plänterwald gezeichnet. Übrigens immer noch wie vor einem halben Jahrhundert erst mit Bleistift, dann darüber mit Pinsel und Tusche. "Zum Kolorieren nutzen meine Kollegen dann aber den Computer", verrät Lona Rietschel.
Den PENG! gab es in München für ihr Lebenswerk, dass sie den Digedags und später den Abrafaxen gewidmet hat. Auf dem Comicfestival wurde auch ein vorfristiges Geschenk zum 80. Geburtstag der Autorin am 21. September. vorgestellt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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