Senatsverwaltung lässt illegale Souvenirs an Abteibrücke entfernen
"Es ist eine Unsitte, dass dort immer wieder Vorhängeschlosser angebracht werden. Das beschädigt den Lack des Brückengeländers, außerdem sieht das total bescheuert aus", ärgert sich Spaziergänger Peter Frommholz. Rund 100 der sogenannten Liebesschlösser hängen am Handlauf der Abteibrücke. Drauf steht "Peter & Karin", stehen Initialen oder einfach nur ein Datum. Vermutlich werden sie von jung Verliebten am Brückengeländer angebracht und die Schlüssel danach in die Spree geworfen."Unsere Kollegen kontrollieren die für das Ritual bekannten Brücken regelmäßig. An der Abteibrücke lassen wir die Schlösser jetzt durch eine Fachfirma entfernen", sagt Daniela Augenstein, Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Nach ihrer Aussage ist das Anbringen der Schlösser illegal und eine Ordnungswidrigkeit. Wer erwischt wird, muss 35 Euro Geldbuße zahlen. "Fast alle betroffenen Brücken stehen unter Denkmalschutz und die Schlösser beschädigen den Lack und fördern damit die Korrosion", sagt Sprecherin Augenstein.
Der Brauch mit den Schlössern kommt aus Italien. Dort brachten Soldaten der Sanitätsakademie in Florenz ihre Spindschlösser nach dem Ende der Ausbildung am Ponte Vecchio an.
Dafür beliebte aber ebenfalls illegale Orte in Berlin sind die Lange Brücke am Köpenicker Schloss und die Weidendammbrücke am Bahnhof Friedrichstraße. Einfach mitnehmen darf man aber auch die illegalen Schlösser nicht. Im vorigen Jahr wurde ein Mann zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er an der Hohenzollernbrücke 52 Liebesschlösser mit dem Bolzenschneider abgeknipst hatte, um sie zum Schrotthändler zu bringen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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