Die Plansche bleibt geschlossen
Raupenhaare vom Eichenprozessionsspinner haben sich weiter ausgebreitet

Vor fünf Jahren wurde der Eichenprozessionsspinner im Plänterwald noch mit einem Sprühmittel bekämpft. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Vor fünf Jahren wurde der Eichenprozessionsspinner im Plänterwald noch mit einem Sprühmittel bekämpft.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Große Aufregung an der Plansche am Dammweg. Am 15. und 16. Juni hatten über 30 Kinder nach Besuch des Wasserspielplatzes über Hautausschlag geklagt.

Polizei und Senatsgesundheitsverwaltung hatten eine entsprechende Warnung verbreitet, das zuständige Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks die Plansche sofort gesperrt. Die Feuerwehr hatte Proben vom Wasser entnommen, die Polizei sogar ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen einen Schädlingsbekämpfer eingeleitet. Denn es war vermutet worden, dass bei einer vom Bezirksamt beauftragten Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners Chemikalien ins Wasser gelangt seien.

Nun ist der Fall geklärt. Nach Aussage des Bezirksamts hatte eine Fachfirma am 13. Juni vereinbarungsgemäß im Bereich der Plansche die schädlichen Raupen an acht Bäumen bekämpft. Dabei sollten 20 Nester entfernt werden. Bestellt worden war eine mechanische Entfernung der gefährlichen Krabbler. Dabei wurde nach den Empfehlungen des Pflanzenschutzamtes gehandelt. Die Raupen wurden mit Haarlack fixiert, um ein Verwehen ihrer Haare zu vermeiden und dann abgesammelt und abgesaugt. Außerdem waren benachbarte Bäume kontrolliert und über den Auftrag hinaus eine weitere Eiche gereinigt worden. „Trotzdem kam es am folgenden Wochenende erneut zum Auftreten des Eichenprozessionsspinners. Die Raupenhaare  waren vermutlich durch den Wind aus dem nahen Wald an die Bäume der Plansche gelangt“, teilt das Bezirksamt in einer Pressemeldung mit.

Eine anfangs vermutete Verunreinigung des Wassers mit Schädlingsbekämpfungsmitteln kann ausgeschlossen werden, da keine Biozide eingesetzt wurden. Die ärztliche Untersuchung mehrerer Betroffener habe eindeutig eine allergische Reaktion auf den Eichenprozessionsspinner ergeben, so das Bezirksamt. Ob und wann die Plansche wieder geöffnet werden kann, bleibt offen. Da die aktuelle Belastung vermutlich von Raupennestern aus früheren Jahren von Waldflächen außerhalb der Plansche stammt, muss weiterhin mit den Allergien auslösenden Raupenhaaren gerechnet werden.

Noch 2014 wurde im Plänterwald mit einem biologischen Insektizid dem Eichenprozessionsspinner zu Leibe gerückt, dass das Häuten der Larven verhindert. Die Berliner Forsten verzichten inzwischen jedoch außer in wenigen Ausnahmefällen auf eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners auf ihren Waldflächen. Jetzt warnt das Bezirksamt mit Plakaten direkt an befallenen Bäumen, unter anderem im Plänterwald und auf dem Friedhof Adlershof.

Was Sie tun können, wenn Bäume auf Ihrem Grundstück befallen sind, erfahren Sie beim Pflanzenschutzamt Berlin unter https://bwurl.de/14dy.

Vor fünf Jahren wurde der Eichenprozessionsspinner im Plänterwald noch mit einem Sprühmittel bekämpft. | Foto: Ralf Drescher
Mit solchen Plakaten warnt das Bezirksamt an vom Eichenprozessionsspinner befallenen Bäumen. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 231× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 934× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.