„Der Markt wird uns im Kiez fehlen“
Anwohnerin bedauert Entscheidung des Eigentümers
Im September hatte die Berliner Woche an dieser Stelle von der geplanten Schließung des „Netto-Markendiscounts“ an der Eichbuschallee berichtet. Jetzt erreichte uns Leserprotest.
Gisela T.(Name geändert) ist 80 Jahre alt, wohnt ganz in der Nähe und hat schon zu DDR-Zeiten beim Vorgänger von „Netto“ eingekauft. „Der Markt wird mir fehlen. Ich bin noch ganz gut zu Fuß und kann auch zum Zentrum Schöneweide zum Einkaufen fahren. Aber hier im Umfeld wohnen noch viele Mieter, die um 1960 in ihre Genossenschaftswohnungen eingezogen sind. Die gehen mit dem Rollator einkaufen und haben nach Schließung des Marktes bestimmt Probleme. Es haben ja auch Senioren aus dem nahen Pflegeheim dort eingekauft. Die waren froh, dass sie kleine Besorgungen noch selbst machen können“, ärgert sich die Anwohnerin über die bevorstehende Schließung.
Sie hat inzwischen auch Gespräche mit Mitarbeitern geführt. Die habe ihr gesagt, dass alle einen neuen Arbeitsplatz bekommen. Nach Aussage von Gisela T. soll der Markt Ende des Jahres geschlossen werden.
Eine Unternehmenssprecherin hatte auf Nachfrage erklärt, dass der Markt an der Eichbuschallee nicht mehr dem aktuellen Unternehmenskonzept entspricht und Neubau und Erweiterung am Standort nicht möglich sind. Das Bezirksamt hatte darauf verwiesen, dass der geplante Wohnungsbau am Standort genehmigungsfähig sei, der Bezirk aber auf eine Ergänzung der Wohnanlage durch ein Einzelhandelsgeschäft dringen wolle. „Ich hoffe, dass sich der Bezirk damit beim Investor durchsetzen kann“, sagt Gisela T.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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