Am „Alten Strom“: Ein Spaziergang durchs winterliche Warnemünde
Vom Bahnhof sind es nur wenige Schritte zum „Alten Strom“. Der kleine Seitenarm der Warnow, bereits im Jahre 1423 ausgehoben, ist auch in der kalten Jahreszeit die Flaniermeile von Warnemünde.
Ihn säumen an der Vörreeg (plattdeutsch für Vorderreihe) pittoreske Kapitänshäuser, gemütliche Cafes, kleine Läden, Restaurants, vertäute Ausflugsdampfer und Fischkutter. Daneben gibt es aber noch weitaus mehr zu entdecken. Zum Beispiel das Edvard-Munch-Haus, in dem der norwegische Künstler von 1907 bis 1908 18 Monate lang weilte – und das ihm eine sehr produktive Schaffensphase bescherte. Oder den Umgangsbrunnen in der parallel verlaufenden Alexandrinenstraße (auch Achterreeg – Hinterreihe genannt), der an den alten Brauch der Wahl des Warnemünder Ortsvorstehers erinnert.
Nach dem schon fast obligatorischen Spaziergang zur Leuchtbake auf der Westmole, wo einem der kalte Dezemberwind schon mal ordentlich um die Ohren pfeifen kann, führt der Weg über den Strand zum 31 Meter hohen Leuchtturm. Am Fuß des 1897 erbauten und mit weißen Klinkern verzierten Turms lädt ein weiteres Wahrzeichen, der Teepott, zum Aufwärmen ein. Schon 1927 stand hier ein Teepavillion, und noch heute lässt sich bei einem Heißgetränk herrlich die Aussicht auf die winterliche Ostsee genießen.
An der Tourist-Information Warnemünde starten an den Wintersonnabenden um 11 Uhr 90-minütige Führungen. Unter dem Motto „Warnemünn ankieken“ lässt sich viel Interessantes über die schönsten Ecken des Seebades erfahren. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Ab Gesundbrunnen starten stündlich Regios nach Rostock, dort geht es weiter mit der S-Bahn S2 nach Warnemünde (Fahrzeit rund drei Stunden). Per Auto erreicht man Rostock über die A24 und A19. Der mautpflichtige Warnowtunnel lässt sich mit dem Abzweig am Kreuz Rostock auf die A20 umfahren. Von Rostock-West führt die B103 direkt nach Warnemünde. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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