Beim „sorbischen Faust“: Ein Ausflug zur sagenhaften Krabatmühle in Schwarzkollm
Es ist die spannende Geschichte von Erwachsenwerden und Rebellion: Wer kennt nicht „Krabat“, jenen 14-jährigen Waisenjungen, der in den Bann des Schwarzen Müllers gerät und zum Zauberlehrling wird?
Am Ende entrinnt er der „dunklen Seite der Macht“, stellt sich gegen seinen Meister, die Schwarze Mühle geht in Flammen auf. Der Ort, den Otfried Preußler und Jurij Brězan in ihren Krabatgeschichten beschreiben, ist in Schwarzkollm wiedererstanden. Zu verdanken ist dies dem Verein "Krabatmühle-Schwarzkollm“. Der hat mit viel Engagement und Herzblut, immer orientiert am historischen Schauplatz, mit der Schwarzen Mühle und weiteren Gehöften eine Erlebniswelt rund um die Krabat-Sage geschaffen – und damit ein Kulturangebot in der Lausitz, das seinesgleichen sucht. Es lockt jährlich tausende Besucher an, die hier der alten Legende nachspüren.
In der Legende verschmilzt eine sorbische Volkssage mit der realen Figur des kroatischen Obristen Johann Schadowitz aus dem 17. Jahrhundert. Herausgekommen ist Krabat (abgeleitet von Hrvat – Kroate), der „sorbische Faust“. Er steht im Mittelpunkt von zahlreichen Attraktionen und Veranstaltungen in der Schwarzkollmer Mühle, vom Open-Air-Kino über Folklorefeste bis hin zu den alljährlichen Krabat-Festspielen. Und auch der Gaumen kommt nicht zu kurz: Die Buttermilchplinsen aus der Bauernstube der Mühle sind köstlich, das Krabat-Pils vollmundig, das „Schwarze Eis“ fast legendär!
Anfahrt: Mit dem Regio ist Schwarzkollm von Berlin-Schöneweide in rund 2,5 Stunden zu erreichen (Umstieg in Senftenberg). Mit dem Pkw geht es auf der A13 bis zur Ausfahrt Klettwitz, dann der Ausschilderung nach Senftenberg folgen. Von dort führt die B96 (Richtung Hoyerswerda) direkt nach Schwarzkollm. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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