Bollwerk an der Elbe: Auf Entdeckungstour in der Festung Dömitz
Trutzig erheben sich die Bastionsmauern aus roten Klinkersteinen über den grünen Uferwiesen der Elbe. Die Festung Dömitz ist Norddeutschlands einzige vollständig erhaltene Wehranlage der Renaissance und heute ein Ort spannender Entdeckungs-touren.
Die beginnen normalerweise am Eingangsportal, wo eine lateinische Inschrift auf den Erbauer verweist: „Johann Albrecht Herzog von Mecklenburg. Für sich und die seinen erbaut 1565“. Um die Südwestgrenze seines Reiches gegen das Kurfürstentum Brandenburg zu schützen und den strategisch wichtigen Elbübergang zu kontrollieren, baute der Regent die zuvor kleine Zollstation zu einem mächtigen Militärstützpunkt in pentagonaler Form aus. Der wurde in den folgenden Jahrhunderten stark umkämpft, so im Dreißigjährigen Krieg und auch in den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Im 18. Jahrhundert wurden in die Zitadelle eine Irrenanstalt und schließlich ein Gefängnis integriert, welches so manchen prominenten Insassen beherbergte. 1833 verbüßte der wegen Majestätsbeleidigung verurteilte niederdeutsche Dichter Fritz Reuter hier einen Teil seiner siebenjährigen Haftstrafe. Ihm ist in der ehemaligen Hauptwache eine kleine Ausstellung gewidmet.
Direkt gegenüber im alten Zeughaus informiert eine weitere Ausstellung über das eigentliche Juwel der Region – das Unesco-Biosphärenreservat Elbe Mecklenburg Vorpommern. Die Präsentation setzt sich mit interaktiven Installationen in einer der fünf Bastionen, der Kasematte „Greif“, unter dem Motto „Im Grunde“ unterirdisch fort.
Anfahrt: Ab Berlin Hauptbahnhof starten Eurocitys nach Ludwigslust (Fahrzeit eine Stunde und zwölf Minuten). Von dort verkehrt der Bus 58 im Zweistundentakt nach Dömitz (Fahrzeit weitere 45 Minuten). Schneller geht es mit dem Pkw über die A24 bis zur Ausfahrt Neustadt-Glewe, dort weiter auf der B191 bis nach Dömitz.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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