Der Eiffelturm der Lausitz: Zu Besuch auf der Abraumförderbrücke F60
Der Anblick ist schlichtweg atemberaubend und ihr Spitzname nicht übertrieben – ganz im Gegenteil: Die Abraumförderbrücke F60, auch der „liegende Eiffelturm der Lausitz“ genannt, ist ein Industriedenkmal der Superlative.
Mit 502 Metern Länge (aufgerichtet 182 Meter höher als der Eiffelturm), 204 Metern Breite, fast 80 Metern Höhe und über 11 000 Tonnen verbautem Stahl gilt die F60 als das größte bewegliche Arbeitsgerät der Welt. Entsprechend beeindruckend und informativ ist eine geführte Tour auf dem Koloss, zu dem einst zwei riesige Bagger gehörten. Die konnten stündlich 29 000 Kubikmeter Abraum fördern, der über die Brücke abtransportiert wurde. Das entspricht der Fläche eines auf acht Meter Höhe aufgefüllten Fußballfelds.
Mit „Glück auf“ begrüßt der Gästeführer, selbst ehemaliger Kumpel, die Besucher. Nach kurzer Einführung ins Thema geht es auf Treppen vorbei an stillgelegten Generatoren und Förderbändern hinauf auf den Stahlgiganten. Dort oben ist der Ausblick fantastisch. Vom höchsten Punkt schweift der Blick weit über die ehemalige Industriebrache. In der Ferne grüßen die Dächer von Finsterwalde. So wie der benachbarte Bergheider See sind mittlerweile viele der Abraumflächen in der Lausitz geflutet. Eine ganze Landschaft verändert in nur wenigen Jahrzehnten komplett ihr Gesicht. Aus der Bergbauregion ist ein attraktiver touristischer Anziehungspunkt mit vielen Freizeitmöglichkeiten geworden.
Anfahrt mit der Regionalbahn von Berlin Lichtenberg mit Umstieg in Calau nach Finsterwalde. Von dort fährt der Bus 558 zum Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld. Mit dem Pkw fährt man über die A13 bis zur Abfahrt Bronkow, von dort weiter auf der L61 über Lieskau nach Lichterfeld-Schacksdorf. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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