Der Garten der Steine: Saisoneröffnung im Findlingspark Nochten
So etwas sieht man nicht alle Tage. Wo einst Braunkohlebagger die Erde umpflügten, ist eine Traumlandschaft entstanden. Hügel, Täler, Seen, Wiesen und Blumen bilden aber nur die Kulisse im Findlingspark Nochten. Die Hauptakteure sind Steine – in allen Variationen.
Über 7000 Findlinge aus der Eiszeit gestalten das Bild der kunstvoll angelegten Gartenwelt mitten in der Lausitz. Die Atmosphäre ist unwirklich in dieser fantastischen Kunstwelt. In der Nachbarschaft wechseln Abraumhalden mit militärischem Sperrgebiet und Übungsplätzen. In der Ferne rauchen die Schlote des Braunkohlekraftwerks Boxberg, im Süden grüßen die Höhen des Oberlausitzer Berglands.
Und hier im Garten der Steine lernt der Besucher zwischen Heidekraut, Moor, Kiefern, zwischen Wasserläufen, Rhododendron und Kakteen so manchen uralten Findling gar persönlich kennen. Info-Tafeln eröffnen faszinierende Einblicke: „Gestatten, Granitblock aus der schwedischen Provinz Uppsala, Alter circa 1950 Millionen Jahre!“
So beeindruckend wie die Geschichte der Steine ist auch die Farbenpracht, die den Park zu nahezu allen Jahreszeiten umgibt. Das Blütenmeer der Winterheide wird jetzt abgelöst durch Frühblüher. Im Sommer dominieren die exotischen Blüten der Sukkulenten und das bunte Laub der Calluna-Heide begeistert nicht nur Botaniker bis in den Spätherbst hinein. Zuvor empfehlen sich kostenlose Führungen am 23./24. April, die Pflanzenbörse am 30. April/1. Mai sowie die Mineralienbörse am 5./6. Juni.
Anfahrt mit dem Pkw über die A 13 und A 15 vorbei an Cottbus zur Ausfahrt Roggosen. Weiter geht es auf der L48, B115 und B156 über Döbern und Weißwasser Richtung Boxberg bis zum Abzweig Nochten (Fahrtzeit etwas über 2,5 Stunden). Etwas länger dauert es mit der Bahn. Ab Berlin Hauptbahnhof geht es mit Umstieg in Cottbus nach Weißwasser. Von dort fährt der Regiobus 256 nach Nochten (Zweistundentakt). mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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