Der Harzer Grand Canyon: Die Berliner Woche empfiehlt eine Wanderung durchs Bodetal
Tiefe Schluchten, dunkle Wälder und wilde Wasser – eine Wanderung durchs Harzer Bodetal macht eindrucksvoll klar, warum diese Region so reich an Mythen, Sagen und Geschichten ist.
Schon Goethe ließ sich hier zur Walpurgisnachtszene im „Faust“ inspirieren. Sogar ein Felsen ist nach dem Dichter benannt. Und Klopstock schrieb die „Ode an die Roßtrappe“, jene Felseinkerbung in Form eines Hufabdrucks, die den Stoff für die Sage über den Riesen Bodo (Namensgeber des Flusses Bode) und Prinzessin Brunhilde lieferte. Dichterische Fantasien trugen zu allen Zeiten zur Mythenbildung bei. Davon zeugen noch heute Namen wie Hexenstieg, Teufelsbrücke, Kronensumpf oder Totenweg. Sie passen zu den schaurig-schönen Impressionen, die der Wanderer auch ohne Hexenwerk zuhauf erleben kann. So an den Stromschnellen und brodelnden Strudeln im Bodekessel oder vor bis zu 230 Metern hohen Felswänden aus Granit und Schiefer unweit der Gaststätte „Königsruhe“.
Knorrige Wurzeln, verformte Bäume und wundersame Felsformationen leisten ihr Übriges, um die Fantasie der Besucher anzuregen und sie in eine Sagenwelt zu entführen. Es ist eine wahrlich beeindruckende Landschaft, und ein Perspektivwechsel ist per Sessellift oder Kabinenbahn sehr empfehlenswert. Eben noch tief in der Schlucht vom Rauschen der Bode umhüllt, kann man kurze Zeit später, wahlweise vom Hexentanzplatz oder der Ross-trappe aus, weite Ausblicke über den Harzer Grand Canyon genießen.
Von Berlin Hauptbahnhof aus ist Thale, das Tor zum Bodetal, mit dem Regio und dem Harz-Elbe-Express (HEX) in circa drei Stunden erreicht (Umstieg in Magdeburg). Mit dem Auto geht es über die A 2 und A 14 bis zum Kreuz Bernburg, weiter auf der B 6 in westlicher Richtung bis zum Abzweig Thale. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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