Der Stoff der Götter: Gut Zernikow lädt zum 16. Maulbeerfest ein
Seide schmeichelt der Haut, kühlt bei Hitze, wärmt bei Kälte, ist knitterfrei und federleicht: Das faszinierende Material wird deshalb auch „Stoff der Götter“ genannt – einst wurde es sogar eins zu eins in Gold aufgewogen.
Viel über die Geschichte der Seide erfährt man am 6. August ab 13 Uhr beim 16. Maulbeerfest auf Gut Zernikow. 1750 kurbelte Friedrich der Große die Seidenwirtschaft in Preußen an, indem er drei Millionen Maulbeerbäume pflanzen ließ. Die Produktion wuchs von 75 Kilogramm im Jahr 1758 auf rund 7000 Kilogramm um 1784. Ein Teil davon stammte von Gut Zernikow, das Friedrich, damals noch Kronprinz, 1740 dem Kammerherrn Michael Gabriel Fredersdorff schenkte. Der legte ab 1747 eine Maulbeerplantage, später noch eine Maulbeerallee an. Letztere gilt heute als die bedeutendste in Brandenburg und ist sowohl natur- als auch denkmalgeschützt.
Die Weiße Maulbeere ist die wichtigste Maulbeerart für die Seidenraupen, die sich ausschließlich von den Blättern ernähren. Die Nutzungsmöglichkeiten der Pflanzen reichen dabei weit über die Seidenproduktion hinaus. Aus den Früchten kann Marmelade, Kuchen und Likör, Trockenfrüchte, Sirup und Eis hergestellt werden. Das Holz eignet sich für Tischlerarbeiten, die Rinde wird für die Herstellung von Papier verwendet und viele Teile der Pflanze werden noch heute in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.
Anfahrt: Mit dem Pkw auf der B96 bis Gransee, am Ortseingang links Richtung Rheinsberg und vor dem Ortsausgang rechts in die Menzer Straße einbiegen. Hinter Großwoltersdorf rechts nach Zernikow abbiegen. Alternativ ist von Berlin-Gesundbrunnen mit der Regionalbahn in 45 Minuten Dannenwalde erreicht. Von dort führt der Polzow-Radweg direkt nach Zernikow (Radfahrzeit circa 25 Minuten). mv
033082 512 88 und Dr. Ines Rönnefahrt, 0174 807 80 16, www.gut-zernikow.de.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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