Ein herzlicher Ausflug: Geschichten von Schloss Neuhardenberg
Es gibt Geschichten, die kann man nicht erfinden. Auf Schloss Neuhardenberg lassen sich gleich mehrere davon entdecken.
Die berühmteste ist die des Rittmeisters von Prittwitz, der sich in der Schlacht von Kunersdorf ein Herz fasste und den Alten Fritz rettete. Dafür bekam er das Gut 1763 geschenkt. Damals hieß es noch Quilitz. Und da ist die Geschichte vom Herzen des preußischen Staatskanzlers Karl August Fürst von Hardenberg. Kurz vor seinem Tod in Genua 1822 war es sein Wunsch, sein Herz möge zu Hause im Altar in der Neuhardenberger Kirche aufbewahrt werden. Bis heute ist es dort zu besichtigen. Herz zeigte auch sein Ururgroßneffe Carl-Hans von Hardenberg, als er sich 1944 an den Attentatsplänen gegen Hitler beteiligte.
Ähnlich seinem berühmten Vorfahr blieb sein Herz in Neuhardenberg, das in der DDR kurzerhand in Marxwalde umbenannt wurde. Sein Bestattungswunsch in heimatlicher Erde wurde lange abgewiesen, erst 1991 konnte seine Urne an der Kirche beigesetzt werden. Das Gotteshaus mit Herz bildet heute mit restauriertem Schloss und dem wunderschönen Landschaftspark ein klassizistisches Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht.
Denn keine Geringeren als Schinkel, Lenné und Pückler waren an der Gestaltung des Ensembles beteiligt, das heute als Hotel, Tagungsort, für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen genutzt wird. Neben einer Schlossführung und dem Besuch des kleinen Museums im Kavaliershaus ist der Spaziergang im Park ein unbedingtes Muss. Kulinarisch abrunden lässt sich der "herzliche Ausflug" schließlich im Landgasthaus Brennerei gegenüber der Kirche.
Mit dem Pkw geht es auf der B 1 in Richtung Frankfurt/Oder. In Jahnsfelde links abbiegen und der Ausschilderung nach Neuhardenberg folgen. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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