Idyll am Haff: Ein Besuch im herbstlichen Ueckermünde
Weit im Nordosten, umgeben von Wäldern und Heidelandschaften, dort wo die Uecker sich mit der Randow verbindet und ins Stettiner Haff fließt, liegt Ueckermünde, das jüngste Seebad Deutschlands.
In der kalten Jahreszeit, wenn der Touristentrubel abgeebbt ist, kehrt Ruhe in den idyllischen kleinen Ort ein. Dann beginnen die Uhren langsamer zu ticken, wirkt der Horizont weiter, ist die Stille kein Ausnahmezustand mehr. Im adretten Hafen liegen jetzt nur noch wenige Schiffe vertäut. Die gepflasterten Straßen in der wunderschön restaurierten Altstadt, Relikte des mittelalterlichen Wegenetzes, sind kaum befahren. Ideal also für Ruhe- und Erholungssuchende, um die Seele baumeln zu lassen.
Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang empfiehlt sich ein heißer Tee am Marktplatz, ein Abstecher zum Tierpark, ein Besuch der barocken Marienkirche oder des Haffmuseums. Das befindet sich im Westflügel des Stadtschlosses, dessen bewegte Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Einst der Sitz der pommerschen Herzöge, beherbergt es nun neben wechselnden Sonderausstellungen zahlreiche Exponate zur Früh- und Stadtgeschichte. Die Besucher erfahren zudem viel über die Entwicklung der lokalen Wirtschaftszweige, die von der Fischerei und Schifffahrt über das Gießereiwesen bis hin zur Ziegelproduktion reichten. Wer schließlich noch die 74 Stufen des Schlossturms erklimmt, wird mit einer schönen Rundsicht belohnt. Die reicht über die Häuser der Stadt, einem Mix aus 600 Jahren Baugeschichte, bis zum Haff. Und wenn sich der Herbst klar zeigt, ist in der Ferne die Silhouette der Insel Usedom und Swinemünde auszumachen.
Ab Gesundbrunnen fahren im Zwei-Stunden-Takt Regionalzüge nach Ueckermünde. Die Fahrzeit mit Umstieg in Pasewalk beträgt etwas mehr als zwei Stunden (es gilt das Brandenburg-Ticket). Mit dem Pkw fährt man auf der A11 und A20 bis Pasewalk-Süd und dann weiter auf der B109 bis Ferdinandshof, dort rechts abbiegen. Über Blumenthal und Meiersberg ist bald Ueckermünde erreicht. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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