Kaiserbad Bansin: Schöne Natur und mondäne Villen
Der 31. Mai 1911 war ein Datum, das Bansin wohl maßgeblich veränderte. An diesem Tag wurde das kleine Seebad auf Usedom ans Eisenbahnnetz angeschlossen und war fortan von der Hauptstadt aus in weniger als drei Stunden zu erreichen.
Der Spitzname „Badewanne für Berliner“ war geboren, in der Folge verfünffachten sich die Besucherzahlen des 1897 gegründeten Kurortes. Die erwachende Badekultur des Kaiserreiches sorgte hier bereits zur Jahrhundertwende für einen Bauboom, der noch heute in der nahezu geschlossenen Bäderarchitektur der Bansiner Bergstraße zu erkennen ist. 1923 erhielt Bansin als erstes Ostseebad die Freibadeerlaubnis, die die nach Geschlechtern abgeteilten Badeanstalten und Badekarren überflüssig machte.
So nachhaltig wie die neue Badefreiheit ist auch die Faszination, die Bansin bis heute auf die Besucher ausübt. Vielleicht ist es der kilometerlange feinsandige Strand, der anlockt, vielleicht die lange Promenade mit Restaurants und Cafés, in denen einst schon Heinz Rühmann und Willy Fritsch gastierten. Die Gründerzeitvillen, die heute im neuen Glanz erstrahlen, verbreiten eine mondäne Atmosphäre und bilden einen einzigartigen Kontrast zur Natur rundherum. Denn gleich nebenan schließen sich, hoch über der Steilküste des Langenbergs, ausgedehnte Kiefern- und Buchenwälder an. Und im Hinterland liegen stille Seen, an denen vorbei Wander-und Radwege mitten in die wunderschöne Usedomer Schweiz führen.
Anfahrt: Von Berlin-Gesundbrunnen fahren Regios stündlich in Richtung Stralsund. In Züssow auf die Usedomer Bäderbahn nach Bansin umsteigen. Hier empfiehlt sich das Ostseeticket. Die Fahrtzeit beträgt ca. 3 Stunden 45 Minuten. Mit dem Pkw gelangt man über die A11 und A20 zur Ausfahrt Pasewalk-Süd, dort geht’s weiter auf der B109, ab Anklam auf der B110 nach Usedom (Fahrtzeit unter drei Stunden).
038378-47050. Informationen im Internet: www.kaiserbaeder-auf-usedom.de
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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