Märkischer Musenhof: Auf Schloss Nennhausen trafen sich die Dichter und Denker

Schloss Nennhausen befindet sich heute in Privatbesitz. Der Park ist aber öffentlich zugänglich. | Foto: Michael Vogt
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Adelbert von Chamisso, E.T.A. Hoffmann, Heinrich von Kleist, Wilhelm von Humboldt und andere berühmte Persönlichkeiten gaben sich hier die Klinke in die Hand. Schloss Nennhausen im Havelland war ein Treffpunkt der geistigen Elite Deutschlands im 19. Jahrhundert.

„Märkischer Musenhof“ nannte der Schriftsteller Günter de Bruyn den Landsitz, der 1304 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1686 übertrug der Große Kurfürst Nennhausen an Friedrich Jakob von Briest für seine Verdienste um die Befreiung Rathenows von den Schweden. Der Ausbau des Gutshauses und Umbau des barocken Landschaftsparks nach englischem Vorbild erfolgte im 18. Jahrhundert. 1803 heiratete Caroline, die letzte von Briest, den romantischen Dichter Friedrich de la Motte Fouqué. Das Paar begann, Dichter und Denker im Stile der Berliner Salons in Nennhausen zu versammeln. Der Hausherr selbst schuf hier die Dichtung „Undine“, Vorlage unter anderem für Andersens „Meerjungfrau“, Dvoraks „Rusalka“ oder Disneys „Arielle“. Heute lassen die neuen Besitzer die kulturelle Tradition fortleben und öffnen Nennhausen mehrmals im Jahr für Konzerte und Lesungen. Das Schloss steht Besuchern nur während der Veranstaltungen offen. Der Landschaftspark ist derweil jederzeit zugänglich – Lustwandeln erwünscht und empfohlen!

Anfahrt: Mit der Regionalbahn gelangt man in circa 50 Minuten von Berlin Hauptbahnhof nach Nennhausen. Von dort sind es noch zehn Minuten zu Fuß bis zum Herrenhaus und Park. Mit dem Auto geht es von Berlin kommend auf der B 5 in Richtung Nauen und Ribbeck. Hinter Selbelang links in Richtung Brandenburg / Marzahne abbiegen und der Ausschilderung folgen. mv

Kontakt: Förderverein Schloss und Landschaftspark Nennhausen e.V., Fouqué-Platz 4, 14715 Nennhausen,  033878 605 05, www.schloss-nennhausen.de.
Schloss Nennhausen befindet sich heute in Privatbesitz. Der Park ist aber öffentlich zugänglich. | Foto: Michael Vogt
Im Schlosspark steht die Sandsteinurne von Hanns Christoph August Ludwig von Briest, einem der letzten des alten Adelsgeschlechts. | Foto: Michael Vogt
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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