Raritäten auf Rädern - Ein Sonntagnachmittag im Oldtimermuseum Perleberg
„Da steckt viel Arbeit und Herzblut drin“, sagt Ronny Hanff. Sein Stolz ist berechtigt, denn seine rote tschechische Jawa 350 mit Beiwagen aus dem Jahr 1957 ist ein wahrer Augenschmaus.
Sie ist eins von über 50 zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen im Oldtimermuseum Perleberg. Die einzigartige Schau wird seit 2002 vom Verein der Oldtimerfreunde Perleberg in einer denkmalgeschützten ehemaligen Turnhalle präsentiert. Auserlesene Motorräder, Autos, Go Karts und Traktoren wurden hier zusammengetragen, in vielen Arbeitsstunden restauriert und wieder betriebsbereit gemacht. So manches, was einst in Kellern, Scheunen, Abstellkammern oder auf Schrottplätzen ein trauriges Dasein fristete, erstrahlt hier wieder in altem Glanz. Viel Kurioses ist darunter, zum Beispiel ein Fahrrad mit Hilfsmotor und 25 cm3 Hubraum, fahrbereit mit Diesel, Benzin oder Petroleum. Sogar ein selbstgebautes Fluggerät hängt an der Decke, eigens konzipiert für die Flucht aus der DDR. „Zum Einsatz gekommen ist das Gerät nicht, der Mauerfall kam dazwischen“, erklärt Ronny Hanff. Der Karstädter ist wie seine rund 50 Vereinskollegen begeistert von all den Liebhaberstücken und ihren Geschichten – und nimmt dafür auch einiges an Aufwand in Kauf: „Viele von uns kommen von außerhalb und so ist es nicht immer einfach, den Museumsbetrieb aufrecht zu erhalten. Technikbegeisterter Nachwuchs ist also immer willkommen!“ Finanziert wird das Museum von Vereinsbeiträgen, Eintrittsgeldern und Spenden. Darüber hinaus finden übers Jahr verteilt eine Reihe von interessanten Publikumsveranstaltungen statt, so zum Beispiel Motoran- und Abstellfahrten, Rallys, Märkte und Sonderausstellungen. Und natürlich als Highlight das schon legendäre Perleberger Oldtimertreffen am zweiten Juliwochenende.
Anfahrt: Die schnellste Zugverbindung startet von Berlin-Spandau mit Umstieg in Wittenberge nach Perleberg (Fahrtzeit 1 Stunde 36 Minuten). Länger dauert es mit dem Pkw: Auf der A24 geht es bis zur Ausfahrt Pritzwalk und weiter auf der B189 über Pritzwalk nach Perleberg.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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