Reise ins Hochmittelalter: Zu Besuch im malerischen Naumburg an der Saale
Naumburg an der Saale, die Stadt an der Straße der Romantik, ist ein wahrer Besuchermagnet. Der einstige Bischofssitz beherbergt Kunst- und Kulturdenkmäler von internationalem Rang, allen voran die Naumburger Domschätze.
Die umfassen mehr als 30 Kostbarkeiten aus Hochmittelalter und Renaissance, darunter die Naumburger Johannesschüssel aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten Pietàs Deutschlands aus dem 14. Jahrhundert und einen Altarflügel von Lucas Cranach dem Älteren. Präsentiert werden die Schätze im zweitgrößten romanischen Gewölbe Mitteldeutschlands – ein Grund mehr für die Entscheidung des Unesco-Komitees, den Naumburger Dom demnächst in die Welterbeliste einzutragen.
Neben den Zeugnissen der mittelalterlichen Vergangenheit hat die Stadt aber noch weit mehr zu bieten: Nach einem Brand im Jahre 1517 wurden vor allem rings um den Markt viele Gebäude im Renaissance- und Barockstil wiederaufgebaut und prägen heute die einmalige architektonische Geschlossenheit des Stadtbilds. Überragt wird das Ensemble von der Stadtpfarrkirche St. Wenzel. Der 1426 erbaute und 1724 barock umgestaltete Sakralbau beherbergt eine weitere kulturelle Kostbarkeit Naumburgs, die einzigartige Hildebrandt-Orgel. Die Klanggewalt des 1743 in Auftrag gegebenen und später von Johann Sebastian Bach höchstselbst abgenommenen Instruments kann übrigens hautnah erlebt werden: An allen Freitagen im August, jeweils um 19.30 Uhr, werden im Rahmen des Internationalen Orgelsommers faszinierende musikalische Kostproben dargeboten. Am 18. August stehen Orgelimprovisationen zum Luther-Stummfilm von Hans Kyser auf dem Programm. Und am 25. August gibt das Orgelduo Esprit unter anderem Werke von Bach, Hesse und de Jong zum Besten.
Anfahrt: Die Fahrt mit der Bahn von Berlin Hauptbahnhof nach Naumburg (Saale) mit Umstieg in Leipzig dauert gute zwei Stunden. Etwas länger braucht man mit dem Pkw auf der A9 bis zur Abfahrt Naumburg und weiter auf der B180 bis ins Stadtzentrum. mv
03445/273-125, www.naumburg.de
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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