Sagenumwoben, meerumtost: Ausflug auf den Usedomer Streckelsberg

Brandungsmauern vor dem Strand sollen die Abtragung des Streckelsbergs aufhalten. | Foto: Michael Vogt
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Mit 60 Metern ist der Streckelsberg bei Koserow die höchste Erhebung der Usedomer Ostseeküste. Doch nicht nur wegen der grandiosen Ausblicke nach Polen, Dänemark und in Richtung Peenemünde lohnt ein Ausflug auf die Steilklippen.

Auch viele spannende Geschichten ranken sich um den meerumtosten Berg. So vermuten manche das sagenhafte Vineta vor der Küste. Der berüchtigte Klaus Störtebeker soll einst seine Beute am Streckelsberg versteckt haben. Und der Koserower Pfarrer Johann W. Meinhold wurde von einer Sage aus dem Dreißigjährigen Krieg zu seinem Roman „Die Bernsteinhexe“ inspiriert. Auch die jüngere Vergangenheit hat Interessantes zu bieten. Wo heute eine kleine Aussichtsplattform den Blick auf die Ostsee eröffnet, stand ab Ende der 30er-Jahre eine Beobachtungsstation für Flugversuche verschiedener Lenkwaffen, unter anderem der V2-Rakete. Der Turm wurde 1997 abgetragen – eine Maßnahme, die früher oder später wohl auch die Natur übernommen hätte. Denn durch die stetige Kraft von Meer und Wind befindet sich der sandige Streckelsberg auf dem Rückzug. Trotz Bepflanzung und einer mittlerweile 320 Meter langen Brandungsmauer vor dem Strand wurden in den letzten 300 Jahren circa 250 Meter abgetragen. Und so ist oben auf dem Kliff durchaus Vorsicht geboten – besonders für diejenigen, die von der wunderbaren Aussicht allzu fasziniert sind und sich zu nahe an die Abbruchkante wagen.

Anfahrt: Recht günstig gelangt man mit dem Ostseeticket nach Koserow. Ab Berlin-Gesundbrunnen starten Regionalbahnen oder Intercitys in Richtung Stralsund, weiter ab Züssow mit der Usedomer Bäderbahn (Gesamtfahrzeit circa 3,5 Stunden). In der Ferienzeit ist wegen Staugefahr das Auto die schlechtere Wahl. Die Route führt über die A11 und A20 bis zur Ausfahrt Pasewalk-Süd, weiter auf der B109 und ab Anklam auf der B110 nach Usedom. Bei Mellenthin links auf die B111 abbiegen und der Ausschilderung in Richtung Zinnowitz bis nach Koserow folgen. mv

Kontakt: Kurverwaltung Koserow, Hauptstraße 31, 17459 Koserow,  038375 20415, www.seebad-koserow.de.
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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