Schloss Rheinsberg – ein Bilderbuch nicht nur für Verliebte
Die Stadt und ihre Umgebung strahlen einen einzigartigen Zauber aus, haben schon Prinzen und Dichter inspiriert. In Rheinsberg verlebte Friedrich der Große als Kronprinz bis 1740 unbeschwerte Jahre, das Rokoko-Schloss diente als Vorbild für seine spätere Residenz Sanssouci in Potsdam.
Sein Bruder Heinrich machte Rheinsberg ab 1763 zu seinem Lieblingssitz, baute Schloss und Park im klassizistischen Stil aus, förderte Musik- und Theaterkultur. Theodor Fontane berichtet später von der Schönheit und Kultur der Gegend. Und Kurt Tucholsky siedelte hier 1912 seine beschwingte Liebesgeschichte „Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte“ an, ihm ist im Seitenflügel ein Museum gewidmet.
So war Rheinsberg schon immer ein Ort mit besonderer Aura, die der aufmerksame Besucher überall spüren kann. Zum Beispiel im Spiegelsaal des Schlosses, glitzerndes Zentrum des von Prinz Heinrich geschaffenen Musentempels. Er liegt oberhalb der Arkaden, von wo in der Blickachse Gärten, Park und der schilfumsäumte Grienericksee wie ein arrangiertes Gesamtkunstwerk anmuten. Hier feierte der preußische Adel legendäre Feste, die sich teils über Wochen hinzogen.
Auf der anderen Seeseite, am Fuße des großen Obelisken bietet sich dem Betrachter der wohl schönste Blick auf dieses wundervolle Ensemble aus Natur und Architektur. Und offenbart auch die dunkle Seite preußischer Geschichte: Ein Denkmal erinnert auch an die Heldentode vieler preußischer Offiziere im blutigen Siebenjährigen Krieg.
Anfahrt mit dem Pkw: Auf der B 96 bis Ortseingang Gransee, dann links abbiegen und über Schönermark und Sonnenberg auf der L 223 nach Rheinsberg. Die Bahn fährt stündlich vom Bahnhof Gesundbrunnen nach Rheinsberg mit Umstieg in Löwenberg.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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