Urwald in spe: Der Buchenwald Grumsin ist Unesco-Weltnaturerbe
Bunte Buchenblätter weisen den Weg. Sie markieren Wanderpfade durch den Buchenwald Grumsin nordöstlich von Berlin, der seit 2011 mit vier weiteren deutschen Wäldern in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder Deutschlands“ aufgenommen ist.
Neben dem Hainich in Thüringen, dem hessischen Kellerwald und den Wäldern bei Serrahn und Jasmund macht Grumsin mitten im Biosphärenreservat Schorfheide seinem Titel alle Ehre. Seit einem Vierteljahrhundert vom Menschen unberührt, finden sich in der jungen Endmoränenlandschaft alle Voraussetzungen für einen richtigen Urwald. Die vielen teils mit Wasser gefüllten Senken sind Spuren der Eiszeit. Erlensümpfe und kleine Kesselmoore durchziehen den dichten Wald, in dem auch Granitfindlinge keine Seltenheit sind. Seeadler, Kraniche, Schwarzspechte und Schwarzstörche nutzen Grumsin als Brut- oder Rückzugsgebiet. Und die Entdeckung von fünf neuen Mückenarten im Jahre 2012 galt Experten sogar als kleine Sensation. Erwandern lässt sich der Buchenwald Grumsin am besten vom Informationspunkt in Altkünkendorf aus. Das „Orange Buchenblatt“ führt zum Beispiel auf einer Länge von zehn Kilometern vorbei an imposanten Buchen und auf einem Grat entlang tiefliegender Schluchten zu einem Moor und versteckten Waldsee. Über den Ort Louisenhof und vorbei am glasklaren Wolletzsee ist nach drei bis vier Stunden Altkünkendorf wieder erreicht.
Anreise: Von Berlin Gesundbrunnen fährt stündlich der RE3 nach Angermünde. Von dort verkehrt der Bus 452 nach Altkünkendorf, an Wochenenden aber nur zweimal täglich. Alternativ ist die Radtour von Angermünde vorbei am Wolletzsee nach Altkünkendorf zu empfehlen. Mit dem Pkw: A11 bis zur Abfahrt Joachimsthal. In Richtung Joachimsthal bei Althüttendorf nach dem Ortseingangsschild rechts Richtung Altkünkendorf abbiegen. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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