Wenn die Heide blüht: Ein Streifzug durch die Niederlausitzer Heidelandschaft
Es leuchtet purpurn, zartrosa, dunkelviolett. Wenn ab Mitte August in der Lausitz die Heide blüht, explodieren die Farben, erleben Spaziergänger im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft einen wahren Augenschmaus.
Zu Fuß, per Rad oder mit einer Kremserfahrt lässt sich der Naturpark am besten erkunden. Blühende Heide, Moore, Wälder voller Blaubeeren, Streuobstwiesen, Weiden und Äcker – kaum zu glauben, dass vieles davon der einst regen Bergbautätigkeit und der Abschottung ehemaliger militärischer Sperrgebiete zu verdanken ist. Was früher von Panzern an Flächen freigehalten wurde, übernehmen heute Herden von Heidschnucken, begleitet von Schäfern in bunten Trachten. Das Ergebnis ist eine noch wenig besuchte Kulturlandschaft mit vielfältiger Fauna und Flora. Seltene Vögel wie Wiedehopf, Ziegenmelker, Heidelerche und Brachpieper sind hier noch anzutreffen. Die Gewässer des Parks nutzen Saatgänse, Blässhühner und Krickenten auf ihrem Durchzug im Frühjahr und Herbst als Rastplatz. Das Fernglas sollte also immer griffbereit sein.
Im August lohnt es sich zudem, auch mal zu lauschen. Über dem blühenden Heidekraut, das an den Stängeln aus unzähligen winzigen Blüten besteht, ist ein Summen zu hören. Fleißige Bienen produzieren jetzt den berühmten Heidehonig. Und sind nebenbei mitverantwortlich, dass hier im Naturpark bei Döllingen Brandenburgs größtes Streuobstgebiet existiert.
Anfahrt: Mit dem Pkw auf der A 115 bis Potsdam-Drewitz, dann über die L 79 nach Ludwigsfelde. Dort führt die B 101 über Trebbin und Luckenwalde direkt nach Bad Liebenwerda (Fahrtzeit circa zweieinhalb Stunden). Bahnfahrer fahren ab Berlin Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress nach Falkenberg (Elster) und steigen dann in die Regionalbahn nach Bad Liebenwerda um (Fahrtzeit im Idealfall zwei Stunden).
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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