Wo laufen Sie denn? Ein Sonntag auf der Galopprennbahn Hoppegarten
Wenn die Pferde aus der Kurve in die Zielgerade preschen und die bunten Trikots der Jockeys in der Sonne strahlen, wird die Spannung fast greifbar.
Hälse recken sich, Anfeuerungsrufe werden laut, Kinder drängeln sich an der Absperrung. Ein Renntag in Hoppegarten, das ist viel Spaß und pure Spannung. Ein Hauch von Kaiserzeit schwebt über dem satten Grün der Rennbahn, das einen schönen Kontrast zu den roten Ziegeln und weißen Holzlogen der Haupttribüne bildet. Und wie seit jeher, wenn der Zieleinlauf feststeht, werden hier Sektgläser geschwungen, dort Wettzettel zerrissen. Beschwingt oder enttäuscht geht man in die Pause bis zum nächsten Rennen.
Glück und Pech liegen kaum irgendwo näher beieinander als auf der Rennbahn, aber bei einer Grillwurst, Eis und Live-Musik im Biergarten ist schnell vergessen, dass man vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt hat. Mit "Hoppe hoppe Reiter" hat der Name Hoppegarten übrigens nichts zu tun. Vielmehr wurde hier ursprünglich Hopfen angebaut, unerlässliche Zutat, um den enormen Bierdurst der wachsenden Hauptstadt zu stillen.
Erst mit der Ansiedlung des Deutschen Union Gestüts in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Entwicklung des Pferdesports in Hoppegarten Fahrt auf. Der Startschuss zum ersten offiziellen Rennen fiel 1868 im Beisein von Wilhelm I. und seines Reichskanzlers und Pferdenarren Otto von Bismarck. Seitdem mag sich die Zahl der exklusiven Hüte im Publikum reduziert haben, doch die Faszination Hoppegarten ist ungebrochen.
Vom Alexanderplatz ist Hoppegarten mit der S5 (Richtung Straußberg) problemlos in rund 30 Minuten zu erreichen. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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