Zu Besuch im Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg
Wer heute nach Oderberg kommt, der erlebt ein beschauliches Städtchen am Fluss mit wunderschönen Ausblicken in das Oderbruch.
Kaum zu glauben, dass vor gut 100 Jahren der verschlafene Ort eines der wichtigsten Zentren für Fischerei, Flößerei und Binnenschifffahrt in Norddeutschland war. Dem Ausflügler bietet sich hier eine vorzügliche Gelegenheit, die sehr interessante und wechselvolle Geschichte Oderbergs näher zu ergründen. Man folge einfach von der Brücke aus dem unübersehbaren Blickfang: Direkt am Ufer der Wriezener Alten Oder liegt der Raddampfer Riesa von 1897. Er gehört zum ersten Technikmuseum Brandenburgs - das Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg. Das gibt auf drei Etagen und im Außenbereich interessante Einblicke in die spannende Beziehung der Stadt zu ihrem Fluss. Und da sind noch viele weitere faszinierende Geschichten, zum Beispiel von der erfolgreichen Verteidigung der Festung Oderberg gegen die Schweden im Dreißigjährigen Krieg, von der Trockenlegung des Oderbruchs und der Umleitung der Oder unter dem Alten Fritz, von Krisen und Aufschwüngen. Viele Gerätschaften, Bilder, Skizzen und Informationen machen das Alltagsleben von Fischern, Seilern, Schiffern, Schiffsbauern und Flößern greifbar. Und nachdem man sich erfolgreich im Knüpfen von Seemannsknoten geübt hat, steht auch einem Rundgang auf dem Museumsschiff Riesa nichts mehr im Wege.
Anfahrt: Mit dem Pkw geht es auf der B158 von Berlin über Bad Freienwalde bis nach Oderberg. Mit dem Regionalzug gelangt man von Berlin-Gesundbrunnen mit Umstieg in Eberswalde nach Bad Freienwalde, von dort weiter mit dem Bus 874 nach Oderberg. Sehr empfehlenswert und von herrlichen Aussichtspunkten ins Oderbruch und netten Ausflugslokalen gesäumt ist auch eine Radtour ab Bad Freienwalde. Sie führt teils an der Stillen Oder entlang bis zur Oder und von dort entlang der Wriezener Alten Oder nach Oderberg.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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