Schule auf Zeit kommt
Bagger heben Baugrube für Schuldrehscheibe aus

Hier wird die Baugrube ausgehoben. Unter der Werneuchener "Wiese" wurde viel Schutt vergraben.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Hier wird die Baugrube ausgehoben. Unter der Werneuchener "Wiese" wurde viel Schutt vergraben.
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Eines der letzten freien Grundstücke in Prenzlauer Berg wird bebaut. Auf der Werneuchener Wiese am Bötzowviertel entsteht bis 2023 ein temporärer Schulneubau aus Holz. Bagger graben die Baugrube bereits aus. Parallel dazu ist eine neue öffentliche Grünanlage in Planung.

Auf der Werneuchener Wiese am Fuße des Volksparks Friedrichshain haben die bauvorbereitenden Maßnahmen für die sogenannte Schuldrehscheibe begonnen. Der temporäre Schulneubau entsteht zwischen Danziger Straße, Kniprodestraße und Margerete-Sommer-Straße nahe dem Bötzowviertel. Drehscheibe wird der Neubau genannt, weil er Schulen im Umfeld immer dann als Ausweichstandort dient, wenn sie saniert werden. Mindestens 15 Jahre soll die Schule auf Zeit stehen bleiben.

Der Neubau hat Platz für 800 Schüler, auch eine Dreifeldsporthalle ist geplant. Die sollen Vereine mitnutzen können. Gebaut wird in modularer Holzbauweise, weshalb der Aufbau relativ zügig vonstatten geht. Laut Bezirksamt sieht der aktuelle Belegungsplan vor, dass ab Juni 2023 zunächst das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium in die Räume der Schuldrehscheibe zieht und dort bis Ende 2025 bleibt. Ab Februar 2026 soll dort dann drei Jahre lang das Gymnasium am Europasportpark unterkommen. Ab April 2029 folgen die Kurt-Schwitters- und die Tesla-Schule bis Oktober 2031. Zwischenzeitlich können sich aber Planänderungen ergeben.

Parallel dazu soll östlich der Schuldrehscheibe eine neue öffentliche Spiel-, Freizeit- und Erholungsfläche entstehen. Laut Bezirksamt erarbeitet ein beauftragtes Planungsbüro gerade ein Entwicklungskonzept für das gesamte Grundstück. Die Kosten für Schule und Grünfläche liegen bei rund 32 Millionen Euro. Ursprünglich wollte das Land Berlin auf seinem Grundstück eine Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) bauen. Doch der Bezirk weigerte sich. „Wir brauchen in Pankow dringend neue Schulplätze“, sagt Bürgermeister Sören Benn (Linke). „Das Konzept der Schuldrehscheiben hilft uns dabei, bestehende Schulen zu sanieren und zu erweitern, ohne dass dabei der laufende Unterricht gestört wird.“

Ganz ohne Probleme läuft das Projekt aber nicht. So kündigte das Bezirksamt dem gemeinnützigen Verein City Beach Berlin im Vorfeld überraschend den Nutzungsvertrag für die Beachvolleyballfelder auf der Fläche. Die sind inzwischen abgeräumt. Hinzu kommt, dass der etwa 2500 Quadratmeter große Ehrenhain für die beiden berühmten Berliner Garten- und Parkgestalter Peter Josef Lenné und Gustav Meyer an der Kniprodestraße der Schule Platz wegnimmt. Der Haupteingang musste deshalb verlegt werden, was für die Schüler Umwege bedeutet. Außerdem ist der Fußweg der Kniprodestraße direkt vor der geplanten Schule viel zu schmal. Anwohner fordern dort aber einen breiteren, möglichst geschützten Radweg. Der würde dann entweder die Fahrbahn verschmälern oder müsste auf den Gehweg integriert werden, was einen Neubau nötig macht.

Hier wird die Baugrube ausgehoben. Unter der Werneuchener "Wiese" wurde viel Schutt vergraben.  | Foto:  Ulrike Kiefert
Die Schuldrehscheibe entsteht im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive.  | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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