Bürgerverein setzt sich für eine behutsame Bebauung an der Michelangelostraße ein

Der Vereinsvorsitzende Horst Krüger, die zweite Vorsitzende Dr. Gabriele Ahnis und Vorstandsmitglied Hans-Joachim Freund setzten sich für eine behutsame Bebauung an der Michelangelostraße ein. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Vereinsvorsitzende Horst Krüger, die zweite Vorsitzende Dr. Gabriele Ahnis und Vorstandsmitglied Hans-Joachim Freund setzten sich für eine behutsame Bebauung an der Michelangelostraße ein.
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Prenzlauer Berg. Der „Verein für Lebensqualität an der Michelangelostraße“ sammelt im Mühlenkiez Unterschriften. Sein Ziel ist es, mindestens 1000 Unterschriften für eine behutsame Bebauung entlang der Michelangelostraße zusammenzubekommen. Mit diesen soll ein BVV-Antrag auf den Weg gebracht werden.

Die Chancen dafür stehen gut. Denn der Verein sagt nicht nur, was er nicht haben möchte, er hat auch ein alternatives Konzept zu den bislang vorliegenden Bauplanungen entwickelt. Über die zu bebauende Fläche und die Anzahl der Wohnungen, die entlang der Michelangelostraße entstehen sollen, machen Politiker immer wieder unterschiedliche Angaben. „Was die bebaubare Fläche betrifft, spricht Bausenator Andreas Geisel immer von 30 Hektar“, sagt Hans-Joachim Freund vom Vereinsvorstand. „Wir haben uns das sehr genau angesehen und können nachweisen: Es sind nur vier Hektar, die wirklich bebaubar sind. Es sei denn, man würde Häuser abreißen wollen, um mehr Platz zu haben.“

Auch die jüngsten Äußerungen Geisels zur Anzahl der Wohnungen sind für den Verein nicht nachvollziehbar. Das Bezirksamt Pankow gehe von 1700 Wohnungen aus, erklärt der Vereinsvorsitzende Horst Krüger. Dass Geisel kürzlich sogar öffentlich von 2700 Wohnungen sprach, lässt die Anwohner Schlimmes befürchten. Solch eine große Anzahl von Wohnungen widerspreche auch einem Pankower BVV-Beschluss aus dem vergangenen Jahr, meinen sie. In diesem wurde festgelegt, dass in den Wohngebieten mit Neubauten aus den 50er- und 60er-Jahren nur eine behutsame Nachverdichtung möglich ist. Deshalb ist auch die Mehrheit der Pankower Verordneten gegen die bisher vorgelegten Bauplanungen für das Gebiet Michelangelostraße.

Seine Einwände und Vorschläge äußerte der „Verein für Lebensqualität an der Michelangelostraße“ auch gegenüber Planern und Planungsverantwortlichen. Aber bisher war nicht zu erkennen, dass davon auch etwas berücksichtigt wird. Deshalb erarbeitete der Verein ein alternatives Konzept. In dieses ließ er Prämissen einfließen, die nach Auffassung der Anwohner für die Erhaltung der bestehenden Lebensqualität beachtet werden müssen. Der Verein geht von 800 bis 1000 neuen Wohnungen aus. Das Konzept zeigt auch auf, wo Parkplätze vorgehalten werden könnten, wo soziale Einrichtungen entstehen oder erweitert werden sollten, und sogar einen Standortvorschlag für ein mögliches Ortsteilzentrum „Mühlentreff“ gibt es.

Das Konzept wurde im Mai und Juni Fraktionen der Pankower BVV vorgestellt. Auf Grundlage dieses Baukonzeptes möchte der Verein noch vor der Sommerpause einen Bürgerantrag mit Unterstützung aller Fraktionen in die Bezirksverordnetenversammlung zur Beschlussfassung einbringen.

Damit der Bürgerantrag gestellt werden kann, sind mindestens 1000 Unterschriften nötig. Diese sammelt der Verein zurzeit vor allem bei seinen öffentlichen Sprechstunden im Mühlenberg-Center, Greifswalder Straße 90. Der Informationsstand ist am 21. Juni von 15.30 bis 18 Uhr, am 5. Juli von 11 bis 13 Uhr sowie am 19. Juli von 15.30 bis 18 Uhr aufgebaut. BW

Weitere Informationen zum Verein gibt es auf http://michelangelostrasse.org/.
Der Vereinsvorsitzende Horst Krüger, die zweite Vorsitzende Dr. Gabriele Ahnis und Vorstandsmitglied Hans-Joachim Freund setzten sich für eine behutsame Bebauung an der Michelangelostraße ein. | Foto: Bernd Wähner
Blick auf die Flächen entlang der Michelangelostraße. Hier sollen nach dem Willen des Senats neue Wohnungen entstehen. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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