Mehr Transparenz
Deutsche Wohnen stimmt auf Drängen des Bezirksamts Veröffentlichung der Vereinbarung zu
Was hat das Bezirksamt genau mit der Deutschen Wohnen SE vereinbart? Das fragen sich seit geraumer Zeit Mieter der Wohnanlagen Grellstraße/Prenzlauer Allee und Topsstraße/Eberswalder Straße/Schönhauser Allee.
In diesen beiden großen Wohnanlagen wird die Deutsche Wohnen in diesem Jahr umfangreiche Sanierungs-, Modernisierungs- und Neubauvorhaben beginnen. Das Wohnungsunternehmen hat in der Stadt nicht den besten Ruf. Und deshalb befürchten die Mieter der Wohnanlagen Schlimmes. Um Mieter vor Verdrängung zu schützen, schloss das Bezirksamt mit der Deutschen Wohnen zu beiden Vorhaben eine Vereinbarung zum sozialverträglichen Ablauf der Sanierungsmaßnahmen ab. Die Eckpunkte der Vereinbarung wurden zwar kommuniziert und Details konnten von Mietern beim Bezirksamt eingesehen werden, aber veröffentlichen wollte man die Vereinbarung bisher nicht.
Auf Drängen von Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte sich die Deutsche Wohnen jetzt allerdings bereit, die Vereinbarung auch ins Internet zu stellen. Sie kann ab sofort von den Seiten des Bezirksamtes http://asurl.de/145a heruntergeladen werden. Damit werde für mehr Transparenz gesorgt, sagt Kuhn erleichtert. Dieser Schritt trage auch dazu bei, „durchaus verständliche Verunsicherungen der von den geplanten Maßnahmen betroffenen Mieter abzubauen“, so der Stadtrat weiter.
Im Block Grellstraße/Prenzlauer Allee wird die Deutsche Wohnen nicht nur alle bisherigen 253 Wohnungen modernisieren, durch Aufstockungen sollen auch 49 neue Wohnungen entstehen. Weiterhin wird ein Neubau mit 62 Wohnungen errichtet. Die Arbeiten sollten eigentlich schon 2018 beginnen. Wegen eines Wechsels des mit der Planung und Baudurchführung beauftragten Büros wurden sie verschoben. Nun sollen in diesem Jahr beginnen.
An der Topsstraße/Eberswalder Straße/Schönhauser Allee sollen ebenfalls alle 202 Wohnungen modernisiert werden. Weiterhin werden durch Dachaufstockung 49 neue Wohnungen entstehen. Weitere fünf Wohnungen kommen in einem Neubau hinzu, der als Ersatz für ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Gebäude errichtet wird. Geplant ist bei beiden Vorhaben auch eine Neugestaltung des Innenbereichs.
Die Bewohner beider Blöcke haben sich inzwischen zu Mieterinitiativen zusammengeschlossen und ihre Forderungen nicht nur der Deutschen Wohnen, sondern auch den Pankower Verordneten klargemacht. Die Verordneten fassten auch Beschlüsse zu diesen Modernisierungsvorhaben. So beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf ihrer jüngsten Sitzung, dass das Bezirksamt bei Verhandlungen mit der Deutschen Wohnen auf eine Mitsprachemöglichkeit der Mieter bei Modernisierungsmaßnahmen drängen solle. Zu prüfen sei zum Beispiel, ob der Anbau von Balkonen oder Aufzügen überhaupt im Interesse der Mieter ist. Gegebenenfalls müssten die bisherigen Planungen dann entsprechend angepasst werden. In einem weiteren Beschluss wird das Bezirksamt aufgefordert, konsequent die Vereinbarung mit der Deutschen Wohnen umzusetzen, damit es nicht zu einer Verdrängung von Mieter kommt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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