Ein neuer Regenbogen entsteht: Verein sammelt Spenden und beginnt mit dem Wiederaufbau
Prenzlauer Berg. Der Rückbau des Regenbogen-Spielplatzes im Mauerpark hatte im Herbst 2015 für große Empörung bei den Anwohnern gesorgt.
Das alte Fundament war instabil geworden. Der große Regenbogen musste abgebaut werden. Der Bezirk hat aber nicht genug Geld für einen Ersatz. In den zurückliegenden Monaten sammelten Bürger mehrere Tausend Euro für ein neues Spielgerät. „Damit steht dem Wiederaufbau des Regenbogens nun nichts mehr im Wege“, sagt Alexander Puell, Vorsitzender des Vereins Freunde des Mauerparks.
Der gemeinnützige Verein und die SIK Holzgestaltungs GmbH haben gemeinsam mit Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) eine Lösung gefunden, die den Beginn des Wiederaufbaus des Regenbogenspielplatzes im Mauerpark noch in diesem Sommer ermöglicht. „Das Besondere am Wiederaufbau: Zwei Gruppen unterschiedlicher Prägung werden beteiligt sein“, sagt Alexander Puell. Eine Gruppe ist „Rainbow-Projects.de“ unter Leitung des Lübecker Pfarrers Rolf Martin. Die andere sind Flüchtlinge, junge Männer aus der Notunterkunft in der Malmöer Straße. Alle und auch die „Freunde des Mauerparks“ helfen ehrenamtlich, zunächst den mittleren Schaukelteil und das kleinere linke Rundelement des Spielplatzes wieder zu errichten.
„So kann Integration anfangen. Anstatt junge Männer in einer engen Turnhalle nutzloser Langeweile auszusetzen, laden wir sie in den Mauerpark ein, um mit uns an einem Projekt der Völkerverständigung zu arbeiten“, so Rainer Krüger, Vorstandsmitglied der Freunde des Mauerparks.
„Regenbogenspielplätze sind bedeutsam als Symbol der Versöhnung und stehen in vielen Ländern der Welt, die schwerwiegende Konflikte erlebt haben“, so Krüger weiter. Der Erste wurde 1998 in Soweto errichtet, der im Mauerpark gesellte sich 1999 auf der ehemaligen Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Wedding dazu.
Möglich wird der Wiederaufbau, weil die Spendenkampagne der Freunde des Mauerparks genug Geld zusammenbrachte und die SIK-Holzgestaltungs GmbH Eigenleistungen beisteuert. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass es uns in so schwierigen Zeiten gelingt, den Regenbogen als Zeichen der Hoffnung wieder zurück in den Mauerpark zu holen“, sagt Alexander Puell.
Allerdings ist das Projekt noch nicht ausfinanziert. Weitere Spenden sind nötig, damit der Regenbogenspielplatz 2017 in ganzer Pracht den Kindern wieder zum Spiel zur Verfügung steht. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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