Im Planetarium laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren
Die komplette Bestuhlung ist weg. Der Projektor Cosmorama auch. Keine Leinwand, kein Technikpult, nur nacktes Mauerwerk und grauer Beton im weiten Rund. So kahl sah es im Planetarium zuletzt Mitte der 80er-Jahre in der letzten Bauphase für das DDR-Vorzeigeprojekt aus. Im Oktober 1987 wurde es dann als eines der modernsten Sternentheater Europas eröffnet. In den zurückliegenden 27 Jahren gab es zwar immer wieder kleinere Sanierungsarbeiten, aber nun wird das Planetarium komplett modernisiert.
"Wir möchten das Planetarium zum technisch modernsten Wissenschaftstheater Europas machen", gibt Tim Florian Horn das Ziel vor. Der 32-Jährige ist seit 16 Monaten Leiter des Planetariums. Er entwickelte die Vision vom neuen Wissenschaftstheater mit. Knapp 13 Millionen Euro stehen soll das am Ende kosten.
Seit Anfang April ist das Planetarium dicht. "Wir haben dann erst einmal ein Vierteljahr lang alles rausgeräumt, was nicht mehr gebraucht wird", so Horn. Etwa 100 Kubikmeter Technik und Unterlagen flogen auf den Müll. Die Stühle aus dem Kuppelsaal wurden hingegen verschenkt.
Vom Projektor Cosmorama trennte man sich natürlich nicht. Der begeisterte seit 1987 immerhin 2,6 Millionen Besucher mit seinen Projektionen in der Kuppel. "Der lagert sicher im Keller. Wir möchten ihn künftig im Foyer ausstellen", so Horn. "Immerhin gibt es weltweit nur vier."
In den nächsten Wochen wird mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten begonnen. Völlig umgestaltet wird dabei das Foyer. Dort werden der Kassenbereich, Garderoben, Cafeteria und Shop neu geordnet. Im Kinosaal wird die Polsterung der 160 Sessel erneuert.
Der größte Brocken an Arbeit wartet aber im Saal mit der großen Kuppel, die innen immerhin 23 Meter hoch ist. Dort wird so gut wie alles erneuert. "Wir lassen einen neuen Fußboden und neue Bestuhlung einbauen. Dank der neuen Technik steht künftig mehr Platz zur Verfügung. Wir können die Bestuhlung auf über 300 Plätze erweitern", so der Planetariumschef. In die Kuppel wird eine neue Leinwand eingezogen. In puncto Technik wird es einen wahren Quantensprung geben. Die 69 Diaprojektoren von einst werden durch Beamer ersetzt. Mit ihnen lassen sich künftig auch bewegte Bilder in die Kuppen projizieren. Ausgeklügelte Tontechnik wird außerdem für einen 3D-Sound sorgen.
Doch bis es so weit ist, haben Bauleute und Techniker noch alle Hände voll zu tun. "Wir rechnen damit, dass wir im Herbst 2015 wiedereröffnen können", so Horn. Am Eröffnungsprogramm wird übrigens schon geplant. Es trägt den Arbeitstitel "Sterne über Berlin".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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