Im Sommer beginnen die Bauarbeiten für den Stauraumkanal unterm Mauerpark

Unter der Schwedter Straße im Mauerpark wird Berlins größter Stauraumkanal entstehen. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Mit dem Stauraumkanal unter der Schwedter Straße im Mauerpark wird es in diesem Jahr ernst. Im Frühjahr beginnen vorbereitende Arbeiten.

Der Gleimtunnel, der längere Zeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt war, ist zwar wieder freigegeben, „aber an der Gleimstraße wird es bereits bald die nächste Baustelle geben“, sagte Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) zur Tunneleröffnung. Wenn die Berliner Wasserbetriebe mit den Arbeiten am Kanal beginnen, wird auch wieder an der Gleimstraße gebaut.

Über den Bau eines Stauraumkanals unter dem Mauerpark wird bereits seit 2009 nachgedacht. Mit ihm soll die Verschmutzung von Gewässern weiter vermindert werden. Wenn es in Berlin stark regnet, sind nämlich die Klärwerke überlastet. Wasser von den Straßen der Stadt wird dann ungefiltert in Gewässer gespült.

Damit diese Umweltverschmutzung gestoppt wird, einigten sich Senat und Wasserbetriebe darauf, dass in Berlin ausreichend Stauraumkanäle gebaut werden. Dort wird Schmutzwasser zwischengespeichert. Sobald die Klärwerke wieder freie Kapazitäten haben, fließt das Wasser aus diesen Kanälen in deren Richtung. Als ein geeigneter Ort für solch einen Kanal machten Wasserbetriebe und Senat den Bereich unter der Schwedter Straße im Mauerpark aus.

Im Jahre 2013 stellten die Verantwortlichen die Baupläne und ihr Verkehrskonzept den Anwohnern vor. Daraufhin entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Anwohner befürchteten vor allem, dass der Verkehr, der bisher über die Gleimstraße rollt, während der zweijährigen Bauzeit über Straßen im Wohngebiet umgeleitet wird. Damit würde die Verkehrsbelastung in den Anwohnerstraßen erheblich zunehmen.

Inzwischen ist man aufeinander zugegangen. Die Wogen haben sich geglättet, und die Wasserbetriebe werden die Beeinträchtigungen für Anwohner und Parkbesucher so gering wie möglich halten. Der Stauraumkanal soll unterirdisch vorangetrieben werden. Damit das möglich ist, wurden 2015 bereits Probebohrungen durchgeführt, um eventuell nicht dokumentierte Leitungen sowie unterirdische Hindernissen wie große Findlinge aufzuspüren.

Damit der unterirdische Vortrieb erfolgen kann, werden an den Parkeingängen an der Eberswalder und der Gleimstraße Baustellen eingerichtet. Mit dieser Bauweise wird es möglich, dass der beliebte Mauerpark auch während der Arbeiten zugänglich bleibt. Richtig losgehen wird es wahrscheinlich im Sommer. Vorgesehen ist, einen 7000 Kubikmeter fassenden Stauraumkanal zu bauen. Die Röhre wird einen Durchmesser von 3,8 Metern und eine Länge von 725 Meter haben. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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