Neues Bürohaus hinter den Hallen
Investor plant Gewerberäume für die Kreativ- und Technologieszene auf dem Alten Schlachthof
Mit dem Bauvorhaben auf dem Grundstück Landsberger Allee 104 wird es jetzt ernst. Hinter den vier historischen Hallen des Alten Schlachthofs, an denen seit einem Jahr Sicherungsarbeiten ausgeführt werden, beginnt der neue Grundstückseigentümer mit dem Bau eines Gebäudes.
Als vor mehr als drei Jahren bekannt wurde, dass dort der bisherige Eigentümer ein großes Einkaufs- und Kongresszentrum errichten will, gründete sich eine Bürgerinitiative. Die Anwohner befürchteten vor allem, dass ein neues Center viel Verkehr in den Kiez ziehen würde. Inzwischen gibt es einen neuen Eigentümer mit neuen Plänen. Dabei handelt es sich um das Unternehmen HB Reavis.
Der neue Investor wird auf diesem Grundstück hinter den unter Denkmalschutz stehenden Hallen ein Gebäude mit etwa 52 000 Quadratmeter Geschossfläche errichten. Neben Büro- und Kongressflächen soll es in diesem Neubau auch gastronomische Angebote geben. Genutzt werden, so der Plan, die künftigen Arbeitsräume vor allem von Unternehmen der Berliner Kreativ- und Technologieszene.
Die frühere Planung, die den Neubau eines großen Einzelhandelszentrums vorsah, ist damit vom Tisch. Nach Überarbeitung der Planung wird damit auch der Bedarf an Parkplätzen deutlich verringert. Und es wird auch weniger Autoverkehr im Gebiet sowie in den angrenzenden Kiezen geben. Denn das neue Bürogebäude ist mit der S-Bahn und der Straßenbahn zu erreichen. Außerdem entsteht im Neubau eine eigens konzipierte Fahrrad-Tiefgarage für bis zu 700 Räder.
Von der Landberger Allee aus sind seit einem Jahr vor allem die Gerüste an den vier alten Schlachthofhallen deutlich erkennbares Zeichen, dass dort Bauarbeiten stattfinden. Bisher handelte es sich dabei allerdings nur um Bausubstanz erhaltende Maßnahmen. Die Hallen werden nach Vorgaben des Denkmalschutzes gesichert. Der neue Investor hat aber vor, die alten Hallen zu revitalisieren. Entsprechende Planungen haben inzwischen begonnen. Vorgesehen ist, dass es in diesen Hallen Freizeitangebote, Cafés, Bars, Fitnesscenter und Läden lokaler Einzelhändler geben soll.
Mit den Planungen für dieses Bauvorhaben wurde das Architekturbüro Gewers Pudewill aus Berlin beauftragt. Vorgesehen ist, das gesamte Bauprojekt 2021 zu beenden. Dann wird das Gelände, das derzeit eingezäunt ist, auch wieder öffentlich zugänglich sein.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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