Bühne frei für die Bagger
Kulturareal im Ernst-Thälmann-Park soll saniert werden

Die Sanierung des Kulturareals Ernst-Thälmann-Park soll mit der Wabe beginnen. Diese kultige Kulturstätte zeigt inzwischen allerhand „Gebrauchsspuren“. | Foto: Bernd Wähner
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Es ist der größte und kompakteste Kulturstandort im Bezirk: das Kulturareal im Ernst-Thälmann-Park an der Danziger Straße. Seit vielen Jahren wird über dessen Sanierung und eine effektivere Nutzung diskutiert. Doch dieses Thema ist so komplex, dass sich die Vorbereitungen hinziehen. Aber nach Stand der Dinge könnten Ende dieses Jahres bauvorbereitende Maßnahmen beginnen.

Im 3. Quartal 2025 ist der eigentliche Baubeginnen geplant. Das erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Daniela Billig (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage von der Staatssekretärin in der Senatskulturverwaltung, Sarah Wedl-Wilson (CDU). Voraussetzung ist, dass es keine weiteren Probleme bei den Planungen und in puncto Finanzierung des Vorhabens gibt.

Die Einrichtungen des Kulturareals Thälmannpark befinden sich in zwei historischen Gebäuden, die einst zum Gaswerk auf der Fläche des heutigen Ernst-Thälmann-Parks gehörten: die kommunale Galerie Parterre, das Theater unterm Dach, die Jugendtheateretage, Kunstwerkstätten, die bezirkliche Kunstsammlung und Büros des Fachbereichs Kultur. Zum anderen gehören zu diesem Areal das Veranstaltungszentrum Wabe, die Probebühne Rosengarten sowie der Kulturgarten, der in den Sommermonaten bespielt wird.

Die Erstellung der Vorplanungsunterlagen (VPU) für die Sanierung des Kulturareals ist inzwischen abgeschlossen, informiert Sarah Wedl-Wilson. Im Kontext der VPU sei eine umfassende Denkmalschutzdokumentation erarbeitet worden. Der gesamte Erst-Thälmann-Park steht nämlich unter Denkmalschutz. „Die Bauplanungsunterlagen (BPU) samt erforderlicher Gutachten werden aktuell erarbeitet“, berichtet die Staatssekretärin weiter.

Auf Beschluss des Bezirksamtes Pankow sollen vorerst zwei der drei Gebäude saniert werden. Die Kostenschätzung der VPU ergab, dass eine Sanierung aller drei Gebäude mit den aktuell zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln nicht zu realisieren ist. Die Sanierungsarbeiten sollen demnach im Rosengarten und in der Wabe beginnen. Zeitversetzt werden dann die Arbeiten am Haus 103 starten. Das Haus 101 mit Büroräumen und Werkstätten ist aktuell nicht zur Sanierung vorgesehen, informiert Staatssekretärin Wedl-Wilson.

Wenn im 3. Quartal 2025 mit dem Bauen begonnen werden kann, sind nach Stand der Dinge voraussichtlich 24 Monate Bauzeit vorgesehen. Weil zeitversetzt gebaut wird, kann der Kulturbetrieb in Haus 103 mit Theater, Galerie und auch im Haus 101 in den künstlerischen Werkstätten weiterlaufen, solange die Wabe und der Rosengarten saniert werden.

Der Rosengarten wird so hergestellt, dass dort öffentliche Veranstaltungen stattfinden können. Die Probebühne soll vom Theater unterm Dach genutzt werden, während das Haus 103 saniert wird. Die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) hat eine Turnhalle an der Schönfließer Straße angeboten, die gegebenenfalls als alternativer Proberaum in Frage kommt.

Auf dem Kulturareal Ernst-Thälmann-Park haben zahlreiche Kultureinrichtungen ihren Sitz. | Foto: Bernd Wähner
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Geplant ist, dass Belange von Klimaschutz und Energieeffizienz bei der Sanierung berücksichtigt werden, so weit sie mit den Belangen des Denkmalschutzes zu vereinbaren sind. Unter anderem sind Dämmmaßnahmen geplant und eine Aktivierung von Dachflächen für die Installation von Solaranlagen. Bei den Baustoffen soll auf Kleber, Schäume und Kunststoffe weitestgehend verzichtet werden, dies auch mit Blick auf die Denkmalschutzanforderungen. Ferner soll der Energiebedarf durch neue Technik und Beleuchtung gesenkt werden. Hierfür werden entsprechende Förderungen vom Bezirksamt beantragt. Darüber hinaus verfolge das Bezirksamt das Ziel, das Kulturareal im Ernst-Thälmann-Park mittelfristig klimaneutral zu machen, berichtet Staatssekretärin Wedl-Wilson. Insbesondere ist die Entnahme von Wärme aus der Grundwasserförderung vorgesehen, die im Ernst-Thälmann-Park wegen der Kontamination des ehemaligen Standorts als Gasanstalt dauerhaft betrieben wird. Hierfür stellt das Bezirksamt Pankow in Abstimmung mit der GSE die erforderlichen Förderanträge beim Bund und beim Landes Berlin.

Die Sanierung wird übrigens nicht durch das Bezirksamt koordiniert, sondern durch die GSE. Diese ist auf Grundlage eines mit dem Bezirksamt geschlossenen Durchführungsvertrages Maßnahmenträger der Sanierung des Kulturareals im Ernst-Thälmann-Park. In diesem Rahmen erfolgt die Projektsteuerung und Bauherrenvertretung durch die GSE.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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