Nicht in der Investionsplanung
Neue Feuerwache hat "keine Priorität"

Das Eckgrundstück an der Danziger Straße/Kniprodestraße ist seit vielen Jahren für den Neubau einer Schwerpunktfeuerwache reserviert. Bis dort irgendwann mal mit dem Bauen begonnen werden kann, wird die Fläche für Hüpfburgen, Zirkusse und den jährlichen Weihnachtsbaumverkauf genutzt. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Das Eckgrundstück an der Danziger Straße/Kniprodestraße ist seit vielen Jahren für den Neubau einer Schwerpunktfeuerwache reserviert. Bis dort irgendwann mal mit dem Bauen begonnen werden kann, wird die Fläche für Hüpfburgen, Zirkusse und den jährlichen Weihnachtsbaumverkauf genutzt.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg gehört mit zirka 165 000 Einwohnern zu dem am dichtesten besiedelten Berlins und durch neue Bauvorhaben wächst er weiter. Bislang gibt es hier nur eine Berufsfeuerwache sowie die Wache der Freiwilligen Feuerwehr. Doch reicht das?

Die Berufsfeuerwache befindet sich an der Oderberger Straße im Nordwesten des Ortsteils in einem historischen Gebäude – offiziell in Dienst gestellt am 1. November 1883. Wegen des Alters der Wache und der relativ beengten Bedingungen dort ist bereits seit Mitte der 1990er-Jahre der Neubau einer Berufsfeuerwache im Gespräch. Als Standort war zunächst eine Fläche an der Marienburger Straße vorgesehen, doch als der Bezirk sich entschloss, diese Fläche zu begrünen – heute ist da der Stadtplatz Marie –, wurde mit dem Senat ein Flächentausch vereinbart. Die Senatsinnenverwaltung hat seit dem die Fläche an der Danziger Straße/Ecke Kniprodestraße als Feuerwehrstandort auf dem Schirm. Die Wache der Freiwilligen Feuerwehr Prenzlauer Berg befindet sich an der Schieritzstraße in einem Gebäudekomplex aus den 70er-Jahren.

Der Ortsteil wächst - reichen zwei Wachen?

Doch reichen die beiden Feuerwachen aus? Bedarf es mit Blick auf die Quartiersentwicklung im östlichen Prenzlauer Berg nicht einer weiteren Feuerwache? Immerhin sind auf dem Alten Schlachthof an der Eldenaer Straße inzwischen Hunderte neuer Wohnungen entstanden, und entlang der Michelangelostraße ist weiterer Wohnungsbau geplant.

Auf Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Johannes Kraft (CDU) erklärt Torsten Akmann (SPD), Staatssekretär in der Senatsinnenverwaltung: „Bevorstehende Quartierentwicklungen und Bauvorhaben finden bei der Bewertung und Priorisierung von Neu- und Umbauarbeiten von Feuer- und Rettungswachen stets Berücksichtigung. Ein Mehrbedarf im Bereich Prenzlauer Berg wird im Rahmen der Prioritätensetzung berücksichtigt. Der Neubau einer Schwerpunktfeuerwache Prenzlauer Berg in der Kniprodestraße ist beabsichtigt.“ Aber: "Aufgrund anderer prioritärer Bauvorhaben" konnte diese Baumaßnahme bisher noch nicht in der Investitionsplanung berücksichtigt werden, so Akmann. Es gäbe aber bereits relativ konkrete Vorstellungen: „Diese Schwerpunktfeuerwache soll mindestens neun Fahrzeugstände haben, wovon sieben Fahrzeugstände für die ständige Besetzung durch Einsatzkräfte und zwei Reservestände vorgesehen sind“, berichtet der Staatssekretär.

Das Eckgrundstück Danziger Straße/Kniprodestraße liegt an einer gut ausgebauten Verkehrsader und wäre im Bedarfsfall von drei Zufahrtsstraßen erreichbar. Die neue Schwerpunktfeuerwache könne aufgrund der örtlichen Lage im östlichen Teil von Prenzlauer Berg zukünftig für eine bessere Flächenabdeckung sorgen, so Akmann weiter.

Des Weiteren könne zukünftig auch der geplante Neubau der Feuerwache Lichtenberg für eine bessere Flächenabdeckung im östlichen Teil von Prenzlauer Berg sorgen. Diese Schwerpunktwache soll mindestens zehn Fahrzeugstände haben, wovon acht Fahrzeugstände für eine ständige Besetzung durch Einsatzkräfte und zwei Reservestände vorgesehen sind. Zusätzlich sind mindestens drei Fahrzeugstände für die Freiwillige Feuerwehr Lichtenberg zu errichten. Die Feuer- und Rettungswache Lichtenberg soll am derzeitigen Standort in der Josef-Orlopp-Straße errichtet werden. Ein Neubau sei dort im Vergleich zur Sanierung des Standortes wirtschaftlicher. Hier kommt das zweite Aber: Auch dieses Vorhaben sei bisher noch nicht in der Investitionsplanung berücksichtigt, erklärt Torsten Akmann. Der Grund: Andere Bauvorhaben hätten Priorität.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 686× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.444× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.492× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.