Schäden am Mauerwerk: An der Immanuelkirche wurden Birken gefällt
Entsetzen bei Anwohnern aus der Prenzlauer Allee und aus der Immanuelkirchstraße: Vor wenigen Tagen wurden auf dem Grundstück der Immanuelkirche acht Birken gefällt.
Diese Bäume, die unmittelbar an der Kirche standen, waren nicht nur ein schöner Kontrast zum roten Mauerwerk, sie sorgten auch für mehr Grün im Kiez und waren auch Lebensraum für Tiere, so Anwohner, die sich an die Redaktion der Berliner Woche wandten. Die Birken machten eigentlich einen gesunden Eindruck. Sie stellten auch keine Gefahr für Kinder dar, die in der Kita der Gemeinde betreut werden. Warum wurden sie also gefällt?
„Sie mussten aus Gründen des Denkmalschutzes gefällt werden“, erklärt Umwelt- und Naturschutzstadtrat Daniel Krüger (für AfD) auf Anfrage der Berliner Woche. Die Bäume hätten tatsächlich ohne Genehmigung nicht gefällt werden dürfen, weil sie unter die Baumschutzverordnung fallen. In besonderen Fällen kann nach Antragstellung beim Amt für Umwelt und Naturschutz aber trotzdem eine Fällung genehmigt werden. Und solch ein Fall liege hier vor.
„Die Birken standen sehr dicht an der Kirche“, so Krüger. „Eine große Menge von Sämlingen der Birken setzten sich an dem Dach und im Mauerwerk fest. Beim Auskeimen kam es immer wieder zu erheblichen Schäden an dieser unter Denkmalschutz stehenden Kirche.“ Die Gemeinde musste bereits erhebliche Kosten für die Beseitigung der Schäden aufwenden. Deshalb wurde von der Gemeinde beantragt, die Birken zu fällen.
Das Umweltamt entschied, diesem Antrag stattzugeben. „Die Kosten, die die Gemeinde für künftige Sanierungen aufzuwenden hätte, stehen in keinem Verhältnis zum Erhalt der Bäume.“ Hinzukäme das öffentliche Interesse, diese Kirche als Baudenkmal zu erhalten. Neben Denkmalschutzgründen weist Krüger darauf hin, dass zwei Bäume inzwischen auch so geschädigt waren, dass ihre Fällung aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht zu genehmigen war.
Weil aber die Bäume unter die Baumschutzverordnung fallen, müssen von der Gemeinde Ersatzpflanzungen durchgeführt werden. Diese sollen auf dem Kirchengrundstück und auf dem St. Bartholomäus-Friedhof vorgenommen werden. Von der Gemeinde gebe es inzwischen das Angebot an Anwohner, dass sie in den Planungsprozess für Neupflanzungen im Kirchgarten mit einbezogen werden, sagt Krüger.
Das bestätigt Christiane Bertelsmann, Sprecherin des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Mitte, zu dem die Gemeinde gehört. In den Prozess der Bausubstanzsicherung der Kirche seien neben dem Umwelt- und Naturschutzamt auch die Denkmalschutzbehörde und das Bauamt einbezogen worden, sagt sie. Geplant ist, die Ersatzpflanzungen noch in diesem Jahr vorzunehmen. Die Planungen dafür laufen bereits. Möglicherweise werde noch im Frühjahr mit Ersatzpflanzungen begonnen, so Christiane Bertelsmann.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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