Noch läuft nicht alles nach Plan
Schuldrehscheibe auf der Werneuchener Wiese eröffnet
Auf der Werneuchener Wiese, Margarete-Sommer-Straße 14, ist die zweite Schuldrehscheibe des Bezirks mit dazugehöriger Sporthalle eröffnet worden.
Eine Schuldrehscheibe wie diese ermöglicht die zügige Sanierung von bestehenden Schulgebäuden bei Aufrechterhaltung des Schulbetriebs und Gewährleistung eines störungsfreien Unterrichts für die betroffene Schulgemeinschaft. Werden ihre Stammgebäude saniert, sollen die jeweiligen Schulen für die Dauer der Bauarbeiten, also etwa zweieinhalb bis drei Jahre, in das temporäre Schulgebäude ausgelagert werden. Weil so ein Wechsel der Schulgemeinschaften in diesem Gebäude stattfindet, wird es in der Verwaltungssprache „Schuldrehscheibe“ genannt. Zunächst bietet diese Schuldrehscheibe dem Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium ein vorübergehendes Zuhause, während dessen Hauptgebäude in der Eugen-Schönhaar-Straße 18 saniert wird.
Das Besondere an dem temporären Schulgebäude auf der Werneuchener Wiese ist, dass es aus vorgefertigten Holzmodulen errichtet wurde. Diese Bauweise trug zu einer relativ kurzen Bauzeit von etwa anderthalb Jahren bei. Auf vier Geschossen, bestehend aus 219 Modulen, gibt es Unterrichts- und Nebenräume samt einer Mensa mit 162 Plätzen. Das Gebäude verfügt über W-LAN und interaktive Whiteboards in allen Klassenräumen. Die Mensa inklusive Küche befindet sich im Erdgeschoss, Aufzüge sorgen für Barrierefreiheit.
Die neue Schuldrehscheibe bietet Platz für bis zu 800 Schüler. Neben der Schule ist eine Sporthalle errichtet worden. Sie besteht aus drei Teilen, die getrennt werden können. Tagsüber wird die Halle von der Schule genutzt, abends durch lokale Sportvereine. Auf dem Schulhof wurde zudem ein Außensportplatz angelegt. Die Gesamtkosten für diese Schuldrehscheibe mit Turnhalle betragen 35,7 Millionen Euro.
Eltern kritisieren Baumängel
Auch wenn das Schulgebäude inzwischen bezogen ist, läuft im Innern noch nicht alles so, wie es soll. Das kritisierten Eltern und Schüler zur offiziellen Einweihung. Elternsprecherin Bettina Bönisch moniert namens der Schulgemeinschaft, dass ein Teil der Brandschutztüren nicht funktioniere. Auch eine ausreichende Be- und Entlüftung in Räumen sowie eine ausreichende Beheizung seien nicht gegeben. Die Jalousien funktionierten nicht richtig und eine sachgerechte Verkabelung des Informatikkabinetts fände noch nicht statt.
Nacharbeiten laufen auf Hochtouren
Schulstadtrat Jörn Pasternack (CDU) erklärt dazu, dass man die Schulleitung vor Umzug in das neue Gebäude darauf hingewiesen hat, dass noch Nacharbeiten stattfinden müssen. Was die Brandschutztüren betrifft, gebe es derzeit bei fünf Probleme – die sind allerdings auf unsachgemäße Benutzung und Vandalismus zurückzuführen. Die Baufirma sei bereits mit der Reparatur beauftragt. Was die Belüftung betrifft, funktioniert die seiner Kenntnis nach im Chemieraum nicht. Hintergrund ist, dass es Lieferschwierigkeiten für ein Steuerungselement gibt. Sobald es geliefert ist, wird es eingebaut. In der Turnhalle ist keine Lüftungsanlage vorgesehen. Was die Beheizung betrifft, so werde das Schulhaus derzeit an Unterrichtstagen mit einer Temperatur von 23 Grad beheizt. In der Turnhalle war kurzzeitig die Fußbodenheizung ausgefallen. Sie ist inzwischen aber wieder repariert. Auch nicht funktionierende Jalousien seien repariert worden. Hier werden auch noch Einweisungen zur Bedienung durchgeführt. Was die Verkabelung im Informatikkabinett betrifft: Auch hier warte man noch auf eine Materiallieferung. Voraussichtlich in der 8. Kalenderwoche soll alles installiert werden, so Pasternack. "In ständigem Austausch mit dem Generalunternehmer für das Schulgebäude werden neben den Restarbeiten auch noch Steuerungsanpassungen durchgeführt, welche bei einem neuen hochtechnisierten Gebäude wie diesem notwendig sind", so der Schulstadtrat.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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