Förderung beschlossen
Stadtkloster Segen und Bötzow-Brauerei bekommen Geld
Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss, zwei denkmalgeschützte Sanierungsvorhaben in Prenzlauer Berg mit einer Förderung zu unterstützen.
Zum einen werden für die weitere Sanierung des Ensembles der ehemaligen Bötzow-Brauerei an der Prenzlauer Allee Bundesmittel in Höhe von bis zu 350 000 Euro bewilligt. Weiterhin werden für Sanierungsprojekte des Stadtklosters Segen an der Schönhauser Allee 50 000 Euro bereitgestellt.
Der Eigentümer der Immobilie Bötzow-Brauerei in der Prenzlauer Allee 242-246 ist Professor Hans Georg Näder, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Eigentümer des Orthopädietechnik-Unternehmens Ottobock. Näder erwarb das denkmalgeschützte Areal 2012. Seitdem erweckt er es im Rahmen eines Masterplans gemeinsam mit dem britischen Architekten David Chipperfield zu neuem Leben. Im Mittelpunkt steht dabei eine Mischung aus kulturellen und gewerblichen Nutzungsarten. So entstehen neben neuen innovativen Arbeitsplätzen auch Kultureinrichtuungen, Gastronomie und Eigentumswohnungen.
Bei der Sanierung soll auf die historischen Wurzeln der Immobilie geachtet werden. So wird an der Ecke Prenzlauer Allee und Saarbrücker Straße zum Beispiel wieder ein Biergarten entstehen. Um 1900 befand sich dort mit 6000 Plätzen der größte Biergarten Berlins. Im Innern des ehemaligen Brauereigeländes wurden zudem zahlreiche technische Relikte der früheren Produktion wie alte Wasserkessel oder ein Kohleförderband zur Befeuerung erhalten.
Inzwischen haben sich bereits trotz noch laufender Bauarbeiten einige Start-ups sowie Bereiche von Ottobock auf dem Areal angesiedelt. Vorgesehen ist, dass die Bauarbeiten 2022 beendet werden. Für sein Engagement für den Denkmalschutz ist Näder Ende 2019 mit der der Ferdinand-von-Quast-Medaille des Landes Berlin ausgezeichnet worden.
Das Stadtkloster Segen befindet sich nicht weit entfernt von der Brauerei, in der Schönhauser Allee 161. Es ist in der Segenskirche und deren Nebengebäuden beheimatet. Mit seinen 62 Metern ist der Turm dieser 111 Jahre alten Kirche das höchste Bauwerk in Prenzlauer Berg. Der Konvent des Stadtklosters lässt seit 2007 das Ensemble nach und nach sanieren. Doch die Sanierung des maroden Glockenturms im vergangenen Jahr war eine besondere Herausforderung, die der Konvent nicht allein in Angriff nehmen konnte. Es wurden zwar Fördermittel für die denkmalgerechte Sanierung bereitgestellt, aber 60 000 Euro mussten über Spenden an Eigenkapital zusammenkommen.
Noch in diesem Jahr will der Konvent das nächste Vorhaben angehen. Zwei historische Treppenhäuser sollen erneuert werden. Und dafür werden nun ebenfalls Spenden gesammelt. Insofern kommt die Zusage von Bundemitteln gerade recht.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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