Klingende Grundschule im Bau
Hölzerne Skulptur über mehrere Etagen geplant
An der Conrad-Blenkle-Straße 20 konnte kürzlich Richtfest für eine dreizügige Grundschule gefeiert werden. Nun ist auch der Kunstwettbewerb für den Neubau entschieden worden.
Die 48. Grundschule im Bezirk entsteht auf einer Fläche, die bis vor zwei Jahren noch ein Parkplatz war, wo vor allem Besucher von Veranstaltungen im Velodrom ihre Fahrzeuge abstellten. Weil es im Kiez an Grundschulplätzen fehlt, entschied das Bezirksamt sich für den Neubau. Er wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen als Bauherrin errichtet.
Wie bei öffentlichen Bauten üblich, soll auch hier ein Kunstwerk entstehen. Dafür wurde im April dieses Jahres ein Kunstwettbewerb ausgelobt. Das Preisgericht unter Vorsitz des Berliner Künstlers Thorsten Goldberg entschied einstimmig, aus den zehn eingereichten Entwürfen die mehrteilige Klangskulptur „Alles schwingt!“ von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich mit dem ersten Preis auszuzeichnen und zur Realisierung zu empfehlen.
Die fast raumhohen, hölzernen Klangrohre besitzen eine unmittelbare räumliche Präsenz und sind auch als instrumentale Resonanzkörper bespielbar, informiert das Preisgericht. Damit werden sie akustisch wahrnehmbar sein und markieren innerhalb des Schulgebäudes Orte der Begegnung im Sinne der Ausrichtung als musikalische Schule nach dem Konzept von Daniel Barenboim mit Montessori-Pädagogik.
Der Entwurf der Klangskulptur wurde vom Preisgericht vor allem aufgrund seines langfristigen interaktiven Potenzials positiv gewürdigt. Das Kunstwerk biete die Möglichkeit, auditive Erlebnisse selbstständig oder in gemeinschaftlicher Projektarbeit über mehrere Generationen von Schülern auszuloten. Die Installation besticht zudem durch ihre besondere, haptisch interessante und nachhaltig gedachte Materialität. Anders als bei technischen Geräten altere das Material der Skulptur, nämlich einheimischer Ahorn, auf eine positive Art und Weise. Die Klangskulptur wird sich über mehrere Etagen ziehen, wobei die Tonhöhe der Klangröhren mit aufsteigender Geschosszahl zunimmt. Die Arbeit sei unprätentiös, auf positive Weise einfach und materiell wie inhaltlich nachhaltig, so das Preisgericht. Die Klangskulptur soll noch in diesem Halbjahr gebaut werden. Dafür stehen bis zu 145 000 Euro zur Verfügung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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