Vor und hinter der Wahlurne
Kreuzberger Kinderstiftung startet das Projekt „Zähl die X - Dein X zählt“
2021 ist ein Superwahljahr: Im September werden neben dem Deutschen Bundestag auch das Berliner Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen gewählt. Kein Wunder also, dass derzeit in der Stadt rund 34.000 Wahlhelfer gesucht werden.
Grund genug für die Kreuzberger Kinderstiftung (KKS), vor allem unter jungen Erstwählern (immerhin bundesweit rund 2,8 Millionen) die Werbetrommel zu rühren – für die Wahlen selbst und auch für das freiwillige Engagement als Wahlhelfer. Entsprechend lautet das Motto des Projekts „Zähl die X – Dein X zählt.“ Moritz Decker, Diplom-Kulturarbeiter und lange Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit tätig, ist seit 2019 bei der KKS aktiv und Ansprechpartner für alle, die sich für das Wahlhelferprojekt interessieren.
Decker erklärt, worauf die Initiative besonders abzielt: „Die Kreuzberger Kinderstiftung hat sich Bildungsgerechtigkeit und Jugendengagement auf die Fahnen geschrieben. Zur Selbstverantwortung junger Erwachsener gehört es auch, ein Politikverständnis zu entwickeln und sich bewusst zu machen, warum Wählen in einer Demokratie wichtig ist. Klares Ziel des Projekts ist es, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Teilhabe möglichst vieler junger Menschen an dieser Wahl zu erreichen – als Wähler und im besten Fall auch als Wahlhelfer.“
Erfahrungen für dieses Vorhaben hat die KKS bereits 2019 zur Europawahl mit dem Projekt „Erstwahlhelfer*innen Berlin“ gesammelt. Gemeinsam mit der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa und in Kooperation mit dem Bildungsinstitut Haus Rissen wurden damals junge Berliner zu Wahlhelfern ausgebildet und an Wahlämter vermittelt. Damit sollte der Bezug zu Europa und das Verständnis für demokratische Prozesse gestärkt werden. Ähnlich ist nun das aktuelle Folgeprojekt zu Bundestagswahl angelegt, das maßgeblich von den aktuell 86 Aktionären der gemeinnützigen KKS -Aktiengesellschaft gefördert wird.
In einer Infoveranstaltung in Form einer Zoom-Videokonferenz werden am 19. Mai um 18.30 Uhr neben Themen zu Registrierung und Ablauf zahlreiche Fragen diskutiert: Warum ist Wählen wichtig? Was passiert mit meiner Stimme? Lohnt es sich überhaupt, wählen zu gehen? Was ist, wenn ich nicht wählen gehe? Gibt es in Deutschland Wahlbetrug? Wie motiviere ich andere Menschen, zur Wahl zu gehen oder als Wahlhelfer dabei zu sein?
Doch es soll nicht nur bei digitalen Treffen bleiben. „Wenn es die Pandemieregeln zulassen, wird ein Sommerpicknick auf dem Areal der Kreuzberger Kinderstiftung durchgeführt. Am Sonnabend, 19. Juni, von 14 bis 17 Uhr sind alle jungen Berlinerinnen und Berliner im Alter zwischen 18 und 27 Jahren herzlich in unseren Stiftungsgarten eingeladen“, sagt Moritz Decker. An Thementischen können die jungen Wähler der Generation Z ins Gespräch kommen.
Erhöhte Priorität beim Impfen
Eingetragene Wahlhelfer erhalten übrigens neben immerhin 60 Euro „Erfrischungsgeld“ auch eine erhöhte Priorität beim Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung. Damit sind sie Mitgliedern der deutschen Verfassungsorgane oder beispielsweise Feuerwehrleuten gleichgestellt. Ein netter Anreiz, aber weitaus wichtiger sei die Möglichkeit für die Beteiligten, mit dieser Tätigkeit einmal hinter die Kulissen einer demokratischen Wahl zu schauen, meint Moritz Decker.
Wer das aktuelle Projekt mit einer Spende – zum Beispiel für Info-Material zur Wahl – unterstützen möchte, kann dies unter www.kreuzberger-kinderstiftung.de/spenden tun. Weitere Informationen zum Projekt der Kreuzberger Kinderstiftung und zur Zoom-Videokonferenz am Mittwoch, 19. Mai, finden sich ebenfalls im Internet unter https://bwurl.de/16kt.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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