Stelen auf Zeit
Kunst am Bau für temporären Schulstandort

So wie auf dieser Visualisierung soll das Kunstwerk an der Sporthallenfassade einmal aussehen.  | Foto: Visualisierung: Betty Böhm
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Mit ihrem Entwurf „Unfolding“ gewann die Künstlerin Betty Böhm den Kunstwettbewerb für den Neubau der Schuldrehscheibe auf der Werneuchener Wiese an der Margarete-Sommer-Straße 14.

Das Preisgericht unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Dörte Meyer hat aus acht künstlerischen Entwürfen einstimmig die großformatige Arbeit von Betty Böhm mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Umsetzung empfohlen.

Die Schuldrehscheibe mit Sporthalle auf der Werneuchener Wiese ging Anfang dieses Schuljahres in Betrieb. Eine „Schuldrehscheibe“ ermöglicht die zügige Sanierung von Schulgebäuden sowie die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs und Gewährleistung eines störungsfreien Unterrichts für die Schulgemeinschaft. Werden ihre Schulgebäude saniert, sollen Grund- und Oberschulen für die Dauer der Bauarbeiten, also etwa zweieinhalb bis drei Jahre, nacheinander in das temporäre Schulgebäude ausgelagert werden. Ist ihr Schulhaus fertig saniert, ziehen sie zurück und die nächste Schule, deren Gebäude saniert wird, zieht in das temporäre Schulgebäude ein. Weil das ganze Procedere wie eine Drehscheibe funktioniert, nennt man die temporären Gebäude in der Verwaltung „Schuldrehscheibe“.

Im temporären Schulgebäude auf der Werneuchener Wiese werden derzeit zunächst Schüler aus dem Felix-Mendelsohn-Bartholdy-Gymnasium unterrichtet. Deren altes Schulgebäude an der Eugen-Schonhaar-Straße wird als erstes in der Region umfassend saniert. Danach sollen Schüler der Tesla-Schule und dann voraussichtlich der Kurt-Schwitters-Oberschule in das Gebäude einziehen. Weil es sich um einen temporären Schulbau handelt, soll dieser aber Anfang der 2030er-Jahre, wenn er nicht mehr benötigt wird, wieder verschwinden.

Auch wenn es sich nur ein temporäres Gebäude handelt, ist auch für diesen Standort Kunst am Bau vorgeschrieben. Diese soll nun mit der Umsetzung des Entwurfs von Betty Böhm entstehen. Deren 34-teilige, linienförmige Skulptur wird sich künftig die zweigeschossige nordöstliche Sporthallenfassade fast über die gesamte Länge entlangziehen. Sie setzt sich aus einzelnen, rund sieben Meter hohen Stelen und bis zu zehn Meter hohen verbundenen Elementen zusammen.

130.000 Euro stehen zur Verfügung

Der Entwurf der mehrteiligen Metallskulptur überzeugte das Preisgericht vor allem durch die Lebendigkeit in seiner Gesamterscheinung. Von Weitem sichtbar, wird die Skulptur maßgeblich in die Umgebung der Schule wirken. Die formelle Reihung der Stelen und ihre Auflösung in Bewegung und Farbe besitze "Leichtigkeit und Verspieltheit", heißt es vom Preisgericht.

Der Entwurf „Unfolding“ von Betty Böhm soll im Jahr 2024 umgesetzt werden. Hierfür stehen bis zu 130.000 Euro zur Verfügung. Näheres ist auf der Plattform „wettbewerbe aktuell“ www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-temporarer-schulstandort-werneuchener-wiese-berlin-pankow-317617 zu erfahren.

So wie auf dieser Visualisierung soll das Kunstwerk an der Sporthallenfassade einmal aussehen.  | Foto: Visualisierung: Betty Böhm
Das temporäre Schulgebäude (rechts) mit Turnhalle (links) zwischen Margarete-Sommer-Straße und Kniprodestraße ist bereits in Betrieb. Im kommenden Jahr soll an der Turnhalle noch Kunst am Bau entstehen. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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