Schüler und Eltern demonstrieren vor der BVV-Sitzung für den Erhalt des Ökogartens

Vor dem BVV-Saal demonstrierten über hundert Schüler für den Erhalt des Ökogartens an der Bornholmer Grundschule. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Schüler, Eltern und Lehrer kämpfen weiter um den Erhalt des Ökogartens an der Bornholmer Grundschule. Vor der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) demonstrierten sie für die grüne Oase an ihrer Schule. „Ökogarten muss bleiben“, „Grün macht Schule“ und „Ich will den Ökogarten behalten“ stand auf Transparenten. Mit dieser Aktion wollten sie auf die unsichere Zukunft des Gartens aufmerksam machen.

Dieser besondere Schulgarten in der Ibsenstraße 17 hat bereits eine lange Tradition. Durch Zufall erfuhren Eltern und Schüler vor einiger Zeit, dass es Pläne gibt, die Schule zu erweitern. Sie befürchten, dass mit dem Erweiterungsbau der Ökogarten zerstört werden könnte.

Deshalb nahmen sie mit dem Schulamt Kontakt auf. Das versprach eine Prüfung aller Alternativen, damit der Garten erhalten bleiben kann. Daraufhin habe man sich lange mit Protesten zurückgehalten, meint Lydia Strutzberg von der Elterninitiative der Schule. „Nachdem aber gar keine Reaktionen auf unsere Gesprächsangebote vom Schulamt und von Schulstadtrat Kühne kamen, werden wir aktiver.“ Deshalb demonstrierten nicht nur über 100 Schüler und deren Eltern vor und in der BVV-Sitzung, eine Abordnung von Schülern nahm auch die Möglichkeit wahr, in der Einwohnerfragestunde dem Bezirksamt Fragen zum aktuellen Sachstand zu stellen.

„Warum soll einer der schönsten grünen Orte Berlins und die Heimat so vieler Tiere zerstört werden?“ war die erste Frage, die Torsten Kühne (CDU) zu beantworten hatte. Der Schulstadtrat stellte klar: „Es ist nicht beabsichtigt, dass der Ökogarten verschwindet.“ Man wisse im Amt, wie wichtig er für das Profil der Schule sei. Aufgrund der Grundstückssituation an der Schule werde überlegt, ihn zu verlegen, wenn die bisherige Gartenfläche für die Erweiterung benötigt wird. Aber noch sei nichts entschieden. Es werden alle Hinweise geprüft, um vielleicht eine andere Lösung zu finden. Noch vor den Sommerferien, so Kühne, werde er in die Schule kommen, um den Stand der bis dahin vorliegenden Planungen vorzustellen. Die Bornholmer Grundschule müsse, und da sind sich laut Kühne alle einig, saniert werden. Im Zuge dessen soll sie aber auch erweitert werden. Denn Pankow braucht dringend weitere Schulplätze. Die Schülerzahl wird sich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts von derzeit etwa 31 000 Schüler im Bezirk auf etwa 39 000 Schüler erhöhen.

Um im Einzugsbereich der Bornholmer Grundschule mehr Schulplätze zu schaffen, werden laut Kühne alle Möglichkeiten geprüft. Leider gebe es keine leerstehenden Gebäude. Auch auf das benachbarte leer stehende Grundstück der bulgarischen Botschaft habe man keinen Zugriff. Auf entsprechende Anfragen an die bulgarische Botschaft gab es keinerlei Reaktion.

Letztlich versichert Kühne den Schülern und Eltern noch einmal, dass es weiterhin einen Ökogarten an der Bornholmer Grundschule geben soll. Wenn es notwendig sei, einen neuen auf dem Schulgelände anzulegen, dann soll dieser mindestens so schön wie der bisherige sein, so der Stadtrat.

Die Schulgemeinschaft ist mit dieser Antwort nicht so recht zufrieden. Die Betonung von Kühne habe auf der Verlegung des Ökogartens gelegen, so Lydia Strutzberg, und nicht auf der längst versprochenen und bisher wenig überzeugend umgesetzten Prüfung von Alternativen. „Eine ähnliche Pflanzenstruktur an einem neuen Ort zu schaffen, würde außerdem Jahrzehnte dauern“, erklärt sie. Außerdem müsste erst einmal eine genügend große Ersatzfläche von etwa 2500 Quadratmetern auf dem Schulgelände gefunden werden, die dann als normaler Schulhof wieder fehlen würde. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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